WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank sieht sich nach einem wieder sprudelnden Neugeschäft auf Kurs zu seinem Gewinnziel für 2019. Der Betriebsgewinn dürfte wie geplant 240 bis 280 Millionen Euro erreichen, teilte das Geldhaus am Dienstag in Wiesbaden mit. Die bestätigte Prognose und der Gewinn im zweiten Quartal erfüllten die Erwartungen von Analysten. Doch die vergleichsweise hohen Margen im Neugeschäft der ersten sechs Monate wird die Bank in diesem Jahr kaum durchhalten können.

An der Börse wurden die Nachrichten unentschieden aufgenommen. Nach einem Kursrutsch von mehr als drei Prozent arbeitete sich die Aktie der Aareal-Bank zeitweise wieder in die Gewinnzone vor. Zuletzt lag sie aber wieder mit 2,50 Prozent im Minus bei 25,35 Euro und gehörte damit zu den Schlusslichtern im MDax. Analyst Neil Smith vom Bankhaus Lampe wies auf die schwierige Lage in Russland, Italien und Großbritannien hin. So trübe der bevorstehende Brexit die Aussichten für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien.

In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aareal-Aktie rund ein Drittel an Wert verloren. Damit fällt der Kursverlust zwar etwas glimpflicher aus als bei der Deutschen Bank und der Commerzbank, ist aber deutlich höher als bei der Konkurrentin Deutsche Pfandbriefbank.

Im zweiten Quartal zeichnete die Aareal Bank im Bereich strukturierte Immobilienfinanzierungen Neugeschäft im Umfang von 2,4 Milliarden Euro. Das war zwar weniger als ein Jahr zuvor, aber rund dreimal so viel wie im ersten Jahresviertel. Die um Währungseffekte bereinigte Bruttomarge ging auf 2,05 Prozentpunkte zurück, lag aber immer noch über der Spanne von 1,8 bis 1,9 Prozentpunkten, die sich Aareal-Chef Hermann Merkens für das laufende Jahr zum Ziel gesetzt hat.

Unterdessen drückten ein gesunkener Zinsüberschuss, höhere Verwaltungskosten und eine gestiegene Vorsorge für faule Kredite aufs Ergebnis. Dank eines gestiegenen Abgangsergebnisses fiel der Betriebsgewinn im zweiten Quartal mit 61 Millionen Euro aber nur eine Million geringer aus als ein Jahr zuvor. Für die Aktionäre der Bank blieb ein Gewinn von 37 Millionen und damit genauso viel wie im Vorjahreszeitraum.

Für das laufende Jahr erwartet der Aareal-Vorstand mit einem Betriebsgewinn von 240 bis 280 Millionen Euro deutlich weniger als die 316 Millionen Euro von 2018. Da hatte allerdings ein Sondergewinn aus der Übernahme der Düsseldorfer Hypothekenbank das Ergebnis nach oben getrieben, deren Integration inzwischen abgeschlossen ist./stw/eas/mis