BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die starke Nachfrage in vielen EU-Ländern hat die Verkäufe von Nutzfahrzeugen in Europa im vergangenen Jahr kräftig angeschoben. Insgesamt wurden 2015 rund 2,08 Millionen leichte, mittlere und schwere Transporter, Lastwagen und Busse neu zugelassen, teilte der Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mit. Das entspricht einem Plus von 12,4 Prozent im Vergleich zu 2014 - den Angaben zufolge wuchs die Branche damit das dritte Jahr in Folge. Etwas verhaltener entwickelte sich der deutsche Markt. Hierzulande legten die Zulassungen nur um unterdurchschnittliche 4,3 Prozent zu.

2015 erzielten in der Summe aller Nutzfahrzeugklassen Spanien (+36,4 Prozent), Großbritannien (+16,7 Prozent) und Italien (+13,2 Prozent) besonders gute Ergebnisse. Auch im Dezember gab es Zuwächse: Im Schlussmonat legte die Zahl der verkauften Nutzfahrzeuge in den EU-Staaten um 14,8 Prozent auf knapp 192 000 Stück zu.

Vor allem schwere Nutzfahrzeuge mit einem Gewicht von über 16 Tonnen waren gefragt. Von ihnen kamen EU-weit 19,4 Prozent mehr auf die Straße, es waren am Ende über 260 000 neue Schwerlaster. Spanien (+38,7 Prozent) und Großbritannien (+32,1 Prozent) führten die Zulassungs-Statistik auch hier an, die Bundesrepublik lag mit einem Zuwachs um 5,3 Prozent erneut relativ weit hinten. Der Trend zeige, dass die EU-Nachfrage nach schweren Lastwagen "den gesamten Aufschwung in der Region" stütze, erklärte der Verband.

Etwas geringer stiegen die Neuzulassungen auf dem europäischen Markt bei den mittelschweren Nutzfahrzeugen über 3,5 Tonnen. Das Plus betrug hier im abgelaufenen Jahr 16,2 Prozent, fast 326 000 Stück kamen hinzu. Im Dezember konnte Deutschland mit 19,5 Prozent mehr zugelassenen Lkw gegenüber dem Vorjahresmonat deutlicher zulegen.

Auch leichte Nutzfahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen wurden häufiger nachgefragt. Hier lag die Zunahme gegenüber 2014 in der EU bei 11,6 Prozent, in absoluten Zahlen war es mit knapp 1,714 Millionen Wagen der größte Teilbereich. Bei schweren Bussen kam der Gesamtmarkt auf ein Plus von 17,8 Prozent (rund 39 800 Fahrzeuge)./jap/DP/jha