Zürich (awp) - Die ABB-Aktien reagieren positiv auf die Ankündigung des Konzerns, weitere Aktien im Volumen von 4,3 Milliarden US-Dollar zurückkaufen zu wollen. Zwar ist der Schritt keine Überraschung, die Analysten sehen aber dadurch für die kommenden 12 Monate eine Stütze für den Kurs.

Die Valoren von ABB legen am Freitagmorgen um 09.45 um 2,2 Prozent auf 29,44 Franken zu. Die Papiere notieren auf dem höchsten Stand seit 2008 und seit Jahresbeginn beträgt das Plus bereits rund 19 Prozent.

ABB hatte die Rückführung des Erlöses aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Power Grids im Volumen von insgesamt 7,6 bis 7,8 Milliarden Dollar bereits direkt nach der Transaktion im Juli vergangenen Jahres angekündigt und auch immer wieder bekräftigt. Der Beschluss der Generalversammlung zur Vernichtung der zurückgekauften Aktien und zum Start der zweiten Rückkauf-Tranche ist daher eher als der Vollzug der angekündigten Pläne zu sehen.

Laut dem Analysten der ZKB kann durch den Schritt bis zur nächsten Generalversammlung mit einer gewissen Stützung für den Aktienkurs gerechnet werden.

Auf Basis des gestrigen Schlusskurses entspricht das Volumen des Programms rund 140 Millionen ABB-Aktien, schreibt der Experte von Vontobel. Weitere 35 Millionen Aktien oder rund 1,7 Prozent des Aktienkapitals will das Unternehmen zudem für ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm erwerben. Das erste und das nun beschlossene zweite Rückkaufprogramm werde somit insgesamt für einen um 12 Prozent tieferen Aktienbestand sorgen.

Zudem rechnet der Analyst auch mit einer deutlichen Verbesserung beim Free Cash Flow im laufenden Jahr und möglichen grösseren Devestitionen, etwa der Sparte Turbocharging. Die Kapitalstruktur bleibe solide und stütze die Erwartung steigender Dividenden. In Ermangelung von Akquisitionszielen seien auch weitere Aktienrückkäufe denkbar.

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