Zürich (awp) - Die ABB-Aktien sind am Donnerstag mit einem klaren Minus in den Handel gestartet. Die am Morgen vorgelegten Zahlen werden von manchen Analysten als "gemischt" bezeichnet. Sie erklären sich die negative Kursreaktion zudem mit der bislang guten Jahresperformance des Papiers und dem jetzigen Ausbleiben positiver Überraschungen.

ABB notieren um 9.40 Uhr 1,6 Prozent tiefer bei 31,46 Franken. Sie tragen somit mit klarem Abstand die rote Laterne im SMI (+0,7%). Im bisherigen Jahresverlauf hatte der Titel hingegen mit einer Performance von +14 Prozent (per Mittwochabend) zum vorderen Drittel auf der SMI-Gewinnerliste gezählt.

Analysten sehen genau darin einen Grund für die heutige Kursreaktion. Denn dem Industriekonzern sei es nicht gelungen, Gründe für einen weitere Kursanstieg zu liefern und die bisherige Performance mit Argumenten zu untermauern.

So ist etwa bei Vontobel lediglich von soliden Zahlen die Rede. Die Normalisierung der Nachfrage, welche sich in einer Verlangsamung der Auftragsdynamik zeige, sei erwartet worden. Auch der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen.

Bei JP Morgan ist sogar von "durchzogenen Zahlen" die Rede und bei Barclays von einem "schwachen Auftragseingang". Goldman Sachs meint derweil, dass ABB ingesamt leicht enttäuscht habe. Bei den Aufträgen habe einzig die Prozessautomatisierung positiv ausgeschlagen. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz sei konzernweit nun aber knapp unter dem Faktor 1. Und auch die Marge sei unter den Erwartungen zu liegen gekommen.

Eine positive Überraschung war einzig der Reingewinn, welcher deutlich über dem Konsens ausfiel. "Ab Stufe EBIT verzerrten verschiedene Effekte - Beiträge aus Nicht-Kernaktivitäten und eine ungewöhnlich tiefe Steuerrate - das Bild auf die positive Seite", schreibt die ZKB dazu. Dies reicht aber offensichtlich nicht, um am heutigen Tag die Investoren zu Käufen zu bewegen.

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