Zürich (awp) - Die Aktien von ABB sind im frühen Handel in einem wenig veränderten Gesamtmarkt gesucht. Mit den am Morgen vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal hat das Unternehmen besser abgeschnitten als auch die grössten Optimisten im Vorfeld angenommen hatten. Alle Kennziffern lagen über den höchsten Schätzungen.

Um 09.25 Uhr ziehen ABB noch um 1,3 Prozent auf einen Kurs von 33,09 Franken an, das Tageshoch im frühen Handel liegt bei 33,64 Franken. Vom Allzeithoch bei über 36 Franken aus dem Jahr 2000 befinden sich die Titel somit nicht mehr weit entfernt. Der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI notiert derweil 0,1 Prozent tiefer.

In einem Kommentar von Julius Bär heisst es dazu lediglich kurz und bündig: "Starke Zahlen, erhöhte Guidance". Die UBS verweist in einer Einschätzung darauf, dass ABB in allen vier Geschäftsbereichen sowohl bei Umsatz wie auch Bestellungseingang mehr geliefert habe als gedacht - dies in Kombination mit dem erhöhten Ausblick dürfte die Aktie am Berichtstag beflügeln, heisst es passend zur starken Eröffnung der Papiere.

Bei Vontobel ergänzt der zuständige Analyst, dass ein gutes Resultat zwar erwartet wurde, die Performance jedoch auch auf der operativen Seite beeindruckend gewesen sei. Auch hier wird zudem der erhöhte Ausblick gelobt. Dieser impliziere auch ein möglicherweise gutes Resultat für das vierte Quartal.

Wie die UBS erachtet derweil auch JPMorgan in einem Kommentar den Bestellungseingang der Business Unit Robotics & Discrete Automation als Highlight. Beide Institute betrachten aber ebenfalls die gesamte Perfomance von ABB als sehr gut. Die Deutsche Bank lobt zudem das Resultat in der Process Automation als "positive Überraschung".

Angesichts der hohen Bewertung der Aktie kommt die klar positive Reaktion im frühen Handel für die Analysten von JPMorgan beispielsweise aber wohl eher überraschend. Sie hatten vorab nicht mit einer stärkeren Reaktion des Titels gerechnet. Auch Jefferies und Berenberg verweisen in ihren Kommentaren auf die bereits hohe Bewertung der Aktie.

Nachdem die Aktie im Jahresvergleich um 32 Prozent gestiegen sei und sich besser als die Konkurrenz entwickelt habe, könnten sie es sich nur schwer vorstellen, wie die Aktie im heutigen Handel noch deutlich nach oben steigen werde - trotz der guten Resultate, schreibt etwa das Team von Berenberg.

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