ABB erwarte, dass die Coronavirus-Pandemie weltweit zu Unterbrechungen im Produktionsnetzwerk und weiteren Rückgängen der Produktnachfrage führen könnte. Zudem dürfte ABB unter dem niedrigen Ölpreis und dem rückläufigen Kreuzschifffahrtsgeschäft leiden. Bisher hatte der Siemens-Konkurrent für 2020 einen stabilen oder leicht anziehenden Umsatz und eine Verbesserung der operativen Marge von zuletzt 11,1 Prozent in Aussicht gestellt.

Für das erste Quartal gehe ABB im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für alle Geschäftsbereiche von einem Umsatzrückgang aus. Der Auftragseingang dürfte weniger stark betroffen sein. Besonders schwierig bleibe die Lage für den Bereich Robotik & Fertigungsautomation, der bereits vorher mit der Flaute im Automobilsektor zu kämpfen hatte. Für diese Division erwartet ABB im ersten Quartal bei Auftragseingang und Umsatz einen Rückgang von über 20 Prozent.

Die geringeren Volumen führten im laufenden Quartal für alle Geschäftsbereiche zu einem Margenrückgang, hieß es. Um gegenzusteuern, verstärkt der ABB-Chef die Sparanstrengungen und reduziert alle nicht wesentlichen Kosten. "Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet, und wir werden entschiedene Maßnahmen ergreifen, um mögliche Auswirkungen auf unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeitenden einzudämmen", erklärte Rosengren. Es war zunächst unklar, ob es zu einem Stellenabbau kommen könnte.

Zudem werden Verwaltungsrat und Konzernleitung für die Dauer der Krise auf zehn Prozent ihrer Bezüge und Saläre verzichten. "Ziel ist es, dieses deutliche Zeichen der Solidarität auch auf andere Managementebenen im Unternehmen auszuweiten", so Rosengren, der auf ein Grundgehalt von 1,7 Millionen Franken kommt. ABB wolle das eingesparte Geld Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen der Coronavirus-Krise zugutekommen lassen.