Von Pierre Bertrand und Stefanie Haxel

ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Technologiekonzern ABB hat im vierten Quartal bei höheren Einnahmen seinen Gewinn mehr als halbiert. Grund war ein Sondereffekt: Im Vorjahreszeitraum hatte ABB einen Buchgewinn aus einer Veräußerung erzielt. Für das Jahr 2023 stellt der Konzern weiteres Wachstum bei stabiler Profitabilität in Aussicht.

Der Konzerngewinn in den drei Monaten per Ende Dezember erreichte 1,13 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 2,64 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, wie die ABB Ltd mitteilte. Je Aktie verdiente der Konzern auf verwässerter Basis 0,61 Dollar verglichen mit 1,34 Dollar. Der Umsatz legte derweil 3 Prozent auf 7,82 Milliarden Dollar zu.

Analysten hatten im Konsens nur mit einem Nettogewinn von 718 Millionen und einem Umsatz von 7,63 Milliarden Dollar gerechnet, wie aus einem vom Unternehmen erstellten Konsens für das vierte Quartal hervorgeht.

Der Cashflow wurde durch die Einigung des Konzerns im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen bei dem Bau des Kohlekraftwerks Kusile in Südafrika um rund 315 Millionen Dollar gedrückt. ABB hatte dafür Rückstellungen in Höhe von rund 325 Millionen Dollar gebildet. Der Auftragseingang ging um 8 Prozent auf 7,62 Milliarden Dollar zurück.

Die Aktionäre sollen eine ordentliche Dividende von 0,84 Schweizer Franken je Aktie erhalten, gegenüber 0,82 Schweizer Franken im Vorjahr.

Mit Blick auf 2023 erwartet ABB derzeit keinen größeren Nachfrageeinbruch, auch wenn das hochinflationäre Umfeld für Unsicherheit sorge. Im Auftragseingang dürfte sich im ersten Halbjahr eine Normalisierung des Bestellverhaltens der Kunden widerspiegeln. Diese hatten Bestellungen wegen der angespannten Lieferketten sicherheitshalber vorgezogen, weshalb das Auftragsniveau im Vorjahr sehr hoch war.

Für das Gesamtjahr prognostiziert der Konzern trotz der gegenwärtigen Unsicherheit am Markt ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes von über 5 Prozent und eine operative EBITA-Marge von mindestens 15 Prozent. Im Jahr 2022 lag die Marge bei 15,3 Prozent.

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February 02, 2023 01:59 ET (06:59 GMT)