Zürich (awp) - ABB kauft den spanischen Hersteller von selbstfahrenden Fahrzeugen Asti Mobile Robotics Group. Damit baut der Automationskonzern das Geschäft mit Robotern kräftig aus.

Die Akquisition erweitere bestehende Robotik- und Maschinen-Automatisierungslösungen und schaffe so ein neues Automatisierungsportfolio, teilte ABB am Dienstag mit. Damit soll die weitere Expansion in neue Industriesegmente vorangetrieben werden. "Wir wollen die nächste Generation intelligenter Automation liefern und dabei als "game changer" auftreten", sagte Sami Atiya, der CEO des Geschäftsbereichs Robotics&Discrete Automation von ABB.

Asti ist den Angaben zufolge ein weltweit führender Hersteller von autonomen mobilen Robotern (AMR). Diese werden etwa in der Automobilbranche, der Logistik, der Lebensmittel- sowie Pharmaindustrie eingesetzt. Mit selbstfahrenden Zugmaschinen, Gabelstaplern und anderen Fahrzeugen will das Unternehmen in diesem Jahr rund 50 Millionen Dollar umsetzen. Seit 2015 ist sein Umsatz den Angaben zufolge jährlich um jeweils fast 30 Prozent gewachsen.

Laut Atiya und der bisherigen Mehrheitsbesitzerin Veronica Pascual Boé, einer Tochter der Gründerfamilie, passen ABB und Asti "perfekt" zusammen. Die Akquisition sei ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie von ABB. Atiya nannte als Kunden von Asti etwa L'Oréal, Nestlé oder die Autoproduzenten Stellantis und VW.

Über 300 Mitarbeitende

Asti wurde 1982 gegründet und hat den Hauptsitz im spanischen Burgos. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 300 Mitarbeitende in Spanien, Frankreich und Deutschland. Nebst Pascual Boé besass der europäische Wachstumsinvestor Keensight Capital Anteile. Veronica Pascual Boé wird weiterhin an Bord bleiben und die AMR-Geschäftseinheit von ABB vom bisherigen Asti-Hauptsitz aus leiten.

Das AMR-Portfolio von ASTI umfasst autonome Fahrzeuge inklusive Zugmaschinen, Goods-to-Person-Lösungen und Gabelstapler sowie ein umfassendes Softwareangebot und wird in das ABB-Portfolio integriert. Der Konzern will zudem die Produktionskapazitäten in Burgos deutlich ausbauen und in der neuen Roboterfabrik, die 2022 in Shanghai eröffnet wird, ein AMR-Zentrum für Asien aufbauen.

Wie hoch die Investitionen sein werden, wollte ABB ebenso wenig verraten wie das Niveau der Profitabilität von Asti im Vergleich zu ABB. Auch über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Im Sommer will ABB den Deal in trockene Tücher bringen.

ABB erhofft sich von der Übernahme ordentlich Schub. Der weltweite Umsatz mit autonomen mobilen Robotern werde bis 2025 voraussichtlich rund 14 Milliarden US-Dollar erreichen, das entspricht einem jährlichen Wachstum von rund einem Fünftel.

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