ZÜRICH (Dow Jones)--Starke Vorlagen aus den USA und den europäischen Nachbarländern haben am Donnerstag den Schweizer Aktienmarkt gestützt. Mehrere Großbanken sorgten mit überzeugenden Zahlen zum ersten Quartal für einen guten Auftakt zur Berichtssaison. Aus der Schweiz hat der Industriekonzern ABB mit einem starken Ergebnis überrascht. Zudem fielen US-Konjunkturdaten fast durch die Bank gut aus. Unter anderem kam es zu einem Konsumschub im US-Einzelhandel, und der Konjunktur-Index der Philadelphia-Fed sprang fast auf 50-Jahreshoch. Zugleich setzen die Anleger auf eine anhaltend lockere Geldpolitik der Notenbanken.

Der Leitindex SMI war im Tageshoch keine 50 Punkte von seinem Rekord aus dem Februar 2020 entfernt. Er gewann 0,4 Prozent auf 11.199 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursverlierer und 9 -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 44,97 (zuvor: 44,43) Millionen Aktien.

Rundum überzeugend fiel ein Bericht von ABB zum ersten Quartal aus. Umsatz, Marge, Ausblick - die Zahlen und Ausführungen kamen an der Börse gut an. Die EBITDA-Marge wurde zum Jahresauftakt um rund 30 Prozent gesteigert. Nachdem sich in den vergangenen Märzwochen das Geschäft von ABB wieder belebt hat, wurde der Ausblick auf der Umsatzseite nach oben geschraubt. Analysten folgten mit positiven Kommentaren. Die Aktie kletterte um 3,1 Prozent nach oben.

Bankenwerte gehörten nicht zu den Favoriten, zumal die Renditen weiter nachgaben. UBS verloren 0,5 Prozent, Credit Suisse 0,1 Prozent. Für die Experten der Deutschen Bank bleibt Credit Suisse auch nach den Verlusten wegen der Pleite des Hedgefonds Archegos ein Kauf, wenngleich sie das Kursziel senkten. Zwar werfe das Risikomanagement Fragen auf, doch sei dies für die Credit Suisse eine Chance, so ihre Einschätzung. Die Aktie sollte sich langsam von der wenig anspruchsvollen Bewertung erholen.

Unter den Versicherern zeigten sich Zurich Insurance (-0,3%) wenig beeindruckt von der weiter positiven Einschätzung durch Morgan Stanley, die den Wert zur Übergewichtung empfiehlt. Erhöht wurde auch leicht das Kursziel. Dies erkläre sich durch Wechselkursbewegungen bei US-Dollar und Franken. Das Unternehmen berichte in US-Dollar, notiere aber in Franken, merken die Analysten an.

Luxusgüterwerte tendierten leichter, aber in unterschiedlichem Ausmaß. Während Swatch 1,5 Prozent verloren, gaben Richemont lediglich 0,1 Prozent ab. Die Deutsche Bank nahm den Bericht von LVMH zum Anlass für einen Blick auf die Schweizer Wettbewerber. Dem LVMH-Management zufolge habe sich das Geschäft mit Schmuck weiterhin besser als jenes mit Uhren entwickelt. Dies sei ein positives Zeichen für Richemont und weniger für Swatch, schlussfolgert die Deutsche Bank.

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April 15, 2021 11:50 ET (15:50 GMT)