Zürich (awp) - Der Industriekonzern ABB veröffentlicht am Donnerstag, 22. Juli, die Ergebnisse zum zweiten Jahresviertel 2021. Insgesamt haben 13 Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio USD)              AWP-Konsens         Q2 2020   
 
Auftragseingang              7410               6054     
Umsatz                       7208               6154   
Operativer EBITA             1044                651   
Reingewinn                    650                319    

FOKUS: ABB dürfte im zweiten Quartal 2021 sowohl mit dem Umsatz als auch dem Auftragseingang deutlich im zweistelligen Bereich zugelegt haben; so sehen es zumindest die Analysten. Allerdings war das zweite Quartal vor einem Jahr Corona-bedingt sehr schwierig und brachte auch zweistellige Einbrüche für beide Kennziffern. Auch bei der Profitabilität prognostizieren die Experten eine deutliche Verbesserung: So soll die EBITA-Marge in den Bereich zwischen 14 und 15 Prozent zu liegen kommen.

ZIELE: Für das zweite Quartal prognostizierte ABB im April sowohl für den Auftragseingang als auch für den Umsatz eine Zunahme von über 10 Prozent, entsprechend der geringen wirtschaftlichen Tätigkeit im zweiten Quartal 2020. Für die EBITA-Marge ging das Unternehmen von einer weiteren Verbesserung auf rund 14 Prozent aus.

Ausserdem wurde auch die zuvor gemachte Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2021 erhöht. Neu wird auf vergleichbarer Basis ein Umsatzwachstum von rund 5 Prozent oder höher erwartet, zuvor lautete die Prognose auf ein Wachstum "weitgehend innerhalb des langfristigen Zielkorridors" (+3 bis +5%). Zudem rechnete das Unternehmen für das zweite Halbjahr 2021 mit einer Erholung seines auf die Prozessindustrie bezogenen Geschäfts.

Für die EBITA-Marge erwartete ABB im Jahresverlauf - ausgehend von 2020 - "eine stete Verbesserung im Hinblick auf das für 2023 ausgegebene Ziel einer operativen EBITA-Marge, die sich in der oberen Hälfte des Korridors von 13 bis 16 Prozent bewegt".

PRO MEMORIA: Mit dem geplanten Verkauf verschiedener Divisionen kommt ABB voran. "Wir haben gute Fortschritte bei der bereits angekündigten Veräusserung von drei Divisionen gemacht. Ich gehe davon aus, dass wir den ersten Deal im zweiten Halbjahr unterzeichnen werden", hiess es im April seitens des CEO Björn Rosengren.

Im Schaufenster stehen die drei Divisionen Turbocharging (Sparte Industrieautomation), Mechanical Power Transmission (Antriebstechnik) und Power Conversion (Elektrifizierung), welche für annähernd sechs Prozent des jährlichen Konzernumsatzes stehen. ABB hatte bereits im vergangenen November diese drei Divisionen mit einem Umsatz von insgesamt 1,75 Milliarden US-Dollar zur Disposition gestellt. Auch ein Börsengang der Bereiche sei denkbar, hiess es damals.

Einen möglichen Börsengang brachte ABB mit der Publikation der Erstquartalszahlen auch für das E-Mobilitätsgeschäft ins Spiel. Für dieses sei eine eigene Division gegründet und im Hinblick auf die Vorbereitung eines allfälligen Börsengangs die Ausgliederung in eine rechtlich separate Struktur eingeleitet worden, so Rosengren. So werde eine Plattform für beschleunigtes Wachstum und höhere Wertschöpfung geschaffen.

AKTIENKURS: Mit einer Performance im bisherigen Jahresverlauf von gut +28 Prozent gehören ABB zu den Top-Werten unter den Blue Chips. Seit März 2020 geht es mit dem Titel praktisch nur noch nach oben. Im Vorjahr resultierte daraus allerdings lediglich ein Plus von knapp 6 Prozent. Mit einem Jahreshoch von knapp über 33 Franken ist die Aktie nicht mehr weit vom Allzeithoch bei über 36 Franken von Anfang 2000 entfernt.

an/jg/cf