Zürich (awp) - Der Industriekonzern ABB veröffentlicht am Dienstag, 28. April, die Ergebnisse zum ersten Jahresviertel 2020. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2020
(in Mio USD)         AWP-Konsens        Q1 2019  

Auftragseingang         6'423             7'613
Umsatz                  6'014             6'847
operativer EBITA          562             1'060
Reingewinn                223               535

FOKUS: Den Start in seine Ära bei ABB hatte sich der seit März amtierende neue CEO Björn Rosengren sicherlich einfacher vorgestellt. Kaum einen Monat im Amt, musste er wegen des Coronavirus eine Gewinnwarnung publizieren. Da die Spannung für das erste Quartal mit dieser vor knapp vier Wochen erfolgten Botschaft etwas raus ist und man weiss, dass das Startquartal schlecht war, konzentrieren sich die Investoren auf die nach vorne gerichteten Aussagen des neuen ABB-Chefs, auch wenn dabei keine quantitativen Aussagen zu erwarten sind.

ABB hatte Ende März angekündigt, dass im ersten Quartal alle Geschäftsbereiche einen Umsatzrückgang verzeichnet hätten, in der Division Robotik & Fertigungsautomation sind die Verkäufe gar um über 20 Prozent geschrumpft. Die Division hatte schon zuvor mit einem schwierigen Marktumfeld wegen der Flaute im Automobilsektor zu kämpfen. Bedingt durch die geringeren Volumen erwartet ABB für alle Geschäftsbereiche zudem einen Rückgang der operativen EBITA-Margen.

ZIELE: Mit der Gewinnwarnung von Ende März hatte ABB auch die zuvor gemachte Prognose für das Gesamtjahr 2020 gestrichen. Der damals auch noch als CEO verantwortliche Verwaltungsratspräsident Peter Voser hatte im Februar noch einen stabilen bis allenfalls leicht anziehen Umsatz in Aussicht gestellt.

PRO MERMORIA: ABB rechnet wie erwähnt aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit Bremsspuren im Ergebnis für das erste Quartal. Aufgrund der Pandemie, und noch verschärft durch einen schwächelnden Ölpreis, hätten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ABB seit Februar verschlechtert, hiess es dazu.

Dem erwarteten Rückgang der operativen Gewinnmargen will ABB mit einer Intensivierung der Effizienzmassnahmen begegnen, was den Margenzerfall abfedern soll. Während der Krise verzichtet zudem die Unternehmensleitung auf 10 Prozent ihrer Vergütungen.

Stand Ende März lief die Mehrzahl der Produktionsanlagen noch vollumfänglich oder teilweise. Auch die Auswirkungen auf die Lieferkette waren bis zu jenem Zeitpunkt noch minimal. ABB erwartete jedoch, dass die Pandemie weltweit auch weiterhin Auswirkungen haben wird, so dass es unter Umständen zu Unterbrüchen im Produktionsnetzwerk oder weiteren Rückgängen bei der Produktnachfrage sowie dem Projekt- und Servicegeschäft kommen kann.

Die Lage in China hat sich bis vor einem Monat stabilisiert. Der Betrieb an den drei wichtigsten Produktionsstandorten in Shanghai, Peking und Xiamen laufe im Wesentlichen wieder normal, hiess es. Die rückläufige Kundennachfrage in China, dem zweitgrössten Markt von ABB, werde sich aber auf die Ergebnisse des ersten Quartals auswirken, obwohl das Geschäft in der Zwischenzeit eine teilweise Erholung verzeichne.

AKTIENKURS: Die ABB-Titel haben seit Jahresbeginn mit einem Minus von 27,7 Prozent deutlich nachgeben. Der SMI hat im selben Zeitraum rund 9,9 Prozent eingebüsst. Am Freitagmorgen kosten die Aktien von ABB 16,70 Franken.

Homepage: www.abb.com

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