Zürich (awp) - Der neue ABB-Chef, Björn Rosengren, will die Dezentralisierung beim Industriekonzern noch weiter vorantreiben. "Bisher war immer nur von den vier Businesses die Rede. Ich werde die Verantwortung bis in unsere 17 Geschäftsbereiche delegieren", sagte der Schwede in einem Interview mit der NZZ vom Samstag.

Mehr darüber werde ABB am 10. Juni an der Strategietagung bekannt geben. "Es wird keine Revolution sein, sondern eine Evolution. Zu meinen Aufgaben gehört, sicherzustellen, dass diese 17 Einheiten Bestleistungen erbringen", sagte Rosengren, der seit März an der Spitze des Traditionskonzerns steht.

Das Problem bei ABB seien nicht die 17 Geschäftseinheiten, "die sind sehr erfolgreich. Was ABB Probleme bereitete, war das komplizierte Geschäftsmodell", sagte Rosengren: Solche Matrixorganisationen würden hohe Kosten verursachen, weil die Zentrale die Geschäfte mehr behindere, als dass sie Mehrwert schaffe.

"Die Geschäftseinheiten wissen am besten, wie sie arbeiten müssen. Nun wird die Verantwortung nach unten in die Geschäftseinheiten delegiert", sagte Rosengren.

Auch ABB habe die Philosophie, in jedem Markt die weltweite Nummer eins oder zwei zu sein oder auszusteigen. "Es ist nicht attraktiv, die Nummer drei oder vier zu sein. Der Marktführer setzt die Preise. Aber fast noch wichtiger ist, dass grössere Firmen mehr in Forschung und Entwicklung stecken können als ihre Konkurrenten", sagte Rosengren.

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