Frankfurt (awp) - Die Ratingagentur Standard and Poors (S&P) senkt ihr Kreditratings für den Industriekonzern ABB um einen Stufe. Neu bewerten die Experten das Langfristrating mit "A-" nach zuvor "A" und das Kurzfristrating mit "A-2" nach "A-1". Der Ausblick wird auf "stabil" erhöht, nachdem er zuvor auf "negativ" gelautet hatte.

Die Agentur begründet den Schritt in einer Mitteilung vom Donnerstagabend u.a. damit, dass die operative Performance wegen der Covid-19-Rezession schwächer ausfallen werde als bisher erwartet und dass es mindestens 18-24 Monate dauern werde, bis wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht sei. Infolge des verringerten Umsatzes und Kern-Cashflows sei zu erwarten, dass der freie operative Cashflow (FOCF) die Dividenden im Jahr 2020 nicht ganz und die Dividenden im Jahr 2021, die das Management konstant halten will, nur teilweise abdecken wird, womit die Fähigkeit zum Schuldenabbau verringert werde.

S&P geht weiter davon aus, dass sich das Verhältnis aus operativem Cashflows (FFO) zu Schulden auf 38-42 Prozent in den Jahren 2021-2022 verschlechtern wird, was aufgrund der Ausschüttungen an die Aktionäre unter dem Schwellenwert für das "A"-Rating im Jahr 2020 liege.

Der "stabile" Ausblick reflektiere derweil den Umstand, dass sich die operative Performance in den nächsten 18-24 Monaten wieder erholen sollte und der Konzern somit einen FFO zu Schulden von mehr als 35 Prozent und einen ausreichenden FOCF zur Deckung seiner regulären Dividendenzahlungen ab 2021 erzielen kann.

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