Genf (awp) - Das Biotech-Unternehmen Addex muss wegen der Covid-19-Pandemie gewisse Verzögerungen mit seinen Pipeline-Projekten in Kauf nehmen. So wird die zulassungsrelevante Studie mit dem wichtigen Produktkandidaten Dipraglurant zur Behandlung von Parkinson-Patienten nun voraussichtlich erst im ersten Quartal 2021 starten, wir das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Zuletzt hatte CEO Tim Dyer an der Investorenkonferenz Investora im September den Start für die zweite Jahreshälfte 2020 in Aussicht gestellt. Das Medikament soll zur Behandlung von Patienten eingesetzt werden, die an Levodopa-induzierten Dyskinesien in Verbindung mit der Parkinson-Krankheit (PD-LID) leiden.

Dyskinesien sind Störungen im Bewegungsablauf, die durch eine Therapie mit Levodopa verursacht werden. Levodopa ist derzeit die Standard-Therapie für Parkinson-Patienten. Allerdings entwickeln die meisten von ihnen im Verlauf ihrer Behandlung diese Störungen.

Gleichzeitig teilte Addex am Dienstag mit, zwischen Juli und September 100'000 Franken eingenommen zu haben. Das sind 400'000 weniger als noch im dritten Quartal 2019 und ist laut Mitteilung in erster Linie auf geringere Einnahmen aus der Forschungszusammenarbeit mit Indivior zurückzuführen.

Hierzu hatte Addex erst am gestrigen Montag mitgeteilt, dass sich die beiden Parteien auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit geeinigt haben und Addex somit weitere 2,8 Millionen US-Dollar an Forschungsgeldern zur Verfügung stehen.

Ausgaben und Verlust eingedämmt

Dem standen Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 2,0 Millionen gegenüber nach 2,9 Millionen im Vorjahreszeitraum. Hier mache sich die Verschiebung der Zulassungsstudie mit Dipraglurant bemerkbar, heisst es. Die allgemeinen Kosten sanken gegenüber dem dritten Quartal 2019 leicht auf 1,2 Millionen Franken.

Unter dem Strich dämmte Addex den Verlust dank der geringeren Forschungsausgaben auf 3,3 Millionen (Vorjahr: 3,6 Millionen) ein.

Addex hat noch kein eigenes Mittel auf dem Markt. Daher ist vor allem der Barmittelbestand wichtig, da er Aufschluss darüber gibt, wie lange das Unternehmen noch von seinen Reserven zehren kann. Addex beziffert diese in der Mitteilung auf 17,8 Millionen nach 20,7 Millionen per Ende des zweiten Quartals 2020. Der Rückgang sei in erster Linie auf den Mittelabfluss aus dem operativen Geschäft zurückzuführen.

hr/tt