Genf (awp) - Das Biotech-Unternehmen Addex hat nach den Pandemie-bedingten Verzögerungen seine Forschungsprojekte im vergangenen Jahr weiter vorantreiben können. Dies hat denn auch zu steigenden Kosten und damit einem höheren Verlust geführt, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte. Die liquiden Mittel sind dank Finanzierungsmassnahmen hingegen etwas gestiegen.

Eigene Produktumsätze generiert das Biotechunternehmen noch nicht, da es noch keine zugelassenen Medikamente hat. Vielmehr sind die Erträge von 3,2 Millionen Franken in erster Linie auf die im Rahmen der Lizenz- und Forschungsvereinbarung mit Indivior erhaltenen Beträge zurückzuführen.

Dem standen Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Höhe von 12,8 Millionen gegenüber, ein Anstieg um 2,4 Millionen gegenüber 2020. Der Anstieg stünde hauptsächlich im Zusammenhang mit den Forschungsprogrammen Dipraglurant PD-LID zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und Dipraglurant zur Behandlung von Lidkrämpfen (Blepharospasmus). Die Personalkosten nahmen wegen der Verstärkung des Forschungsteams ebenfalls zu.

Die allgemeinen und Verwaltungskosten stiegen derweil leicht um 0,1 Millionen auf 5,8 Millionen Franken. Der Anstieg sei in erster Linie bestimmten Versicherungsprämien geschuldet, da Addex seinen Versicherungsschutz am 29. Januar 2020 nach der Notierung des Unternehmens an der Nasdaq-Börse verstärkt hat.

Höhere Verluste

Wegen der gestiegenen Ausgaben für die Forschungsprogramme ist Addex 221 denn auch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Mit 14,5 Millionen Franken lag dieser um 2,5 Millionen über dem Vorjahreswert.

Für die weiteren Forschungsprogramme standen Addex per Ende 2021 20,5 Millionen Franken zur Verfügung, verglichen mit 18,7 Millionen per Ende 2020. Dieser Anstieg sei hauptsächlich auf die beiden am 8. Januar 2021 und am 16. Dezember 2021 durchgeführten Finanzierungsrunden geschuldet, hiess es weiter.

Mit Blick nach vorne stehen an Pipeline-Nachrichten etwa die Daten aus der Phase-IIa-Studie mit Dipraglurant zur Behandlung von Blepharospasmus auf der Agenda. Im dritten Quartal dürften dann die ersten Ergebnisse aus der Phase-IIa-Studie mit dem Kandidaten ADX71149 zur Behandlung von Epilepsie verfügbar sein, bevor dann im ersten Halbjahr 2023 die wichtigen Daten aus der Phase IIb/III mit Dipraglurant gegen Dyskinesien im Zusammenhang mit der Parkinsonschen Krankheit erwartet werden.

hr/rw