Genf (awp) - Das Biotech-Unternehmen Addex hat nach den Verzögerungen im vergangenen Jahr nun seine wichtigsten Forschungs-Projekte weiter vorangetrieben. Dies macht sich im bisherigen Jahresverlauf denn auch durch gestiegene Kosten bemerkbar. Entsprechend ist der Verlust auch etwas grösser als im Vorjahr ausgefallen, wie Addex am Donnerstag mitteilte.

So würden derzeit alle wichtigen Programme zu ihren nächsten Meilensteinen vorangetrieben. Insgesamt verfüge das Unternehmen seit dem Start der klinischen Phase-II-Studie von Dipraglurant bei Patienten mit Lidkrampf (Blepharospasmus) über drei aktive klinische Programme, die alle im kommenden Jahr abgeschlossen werden sollen.

Diese zahlreichen Programme machen sich denn auch auf der Kostenseite bemerkbar. So nahmen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,9 Millionen auf 2,9 Millionen Franken zu. Dies sei in erster Linie auf höhere ausgelagerte Arbeiten für Forschung und Entwicklung im Zusammenhang mit den Dipraglurant-Programmen zurückzuführen. Auch die Personalkosten nahmen im gleichen Zeitraum zu, da sich der Personalbestand in der Forschung und Entwicklung erhöht habe.

Auch die allgemeinen und administrativen Kosten nahmen im Vergleich zum dritten Quartal 2020 zu, was hauptsächlich höheren Rechtsberatungskosten im Zusammenhang mit dem US-Listing geschuldet sei.

Dem standen Einnahmen von annähernd 0,8 Millionen Franken gegenüber, die Addex vor allem dank der Forschungskooperation mit dem US-Konzern Indivior zuflossen.

Kosten treiben Verlust

Unter dem Strich ergab sich für das dritte Quartal damit ein Verlust von 3,6 Millionen Franken (Q3 2020: -3,3 Mio). Für die ersten neun Monate weist Addex ein Minus von 10,9 Millionen aus, was ebenfalls leicht über dem Vorjahreswert liegt.

Zur weiteren Finanzierung der laufenden Forschungsprogramme standen dem Unternehmen per Ende September 15,5 Millionen Franken an liquiden Mitteln zur Verfügung. Zum Ende des zweiten Quartals verfügte Addex noch über 18,1 Millionen Franken. Der Rückgang sei in erster Linie auf den Mittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit zurückzuführen.

Mit Blick nach vorne stellen die Daten aus der Phase-II-Studie mit Dipraglurant gegen Blepharospasmus den nächsten wichtigen Meilenstein dar. Sie werden im ersten Quartal 2022 erwartet. Für die zweite Jahreshälfte ist dann der Start einer Studie zur Behandlung von Epilepsie geplant, und die Daten aus der Phase IIb/III-Studie mit Dipraglurant zur Behandlung von Dyskinesie im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit werden erwartet.

hr/rw