Zürich (awp) - Die Aktien von Adecco sind am Donnerstag mit deutlichen Abgaben in den Handel gestartet. Während das Wachstum im zweiten Quartal in etwa im Rahmen der Erwartungen ausgefallen ist, hat der Personaldienstleister mit den Angaben zum operativen Ergebnis und zum Reingewinn den Markt enttäuscht. Hohe Kosten belasteten das Ergebnis.

Gegen 09.15 Uhr büssen Adecco an der Börse 3,7 Prozent auf 31,89 Franken ein. Kurz nach Eröffnung war die Aktie bei 31,20 Franken sogar auf ein neues Jahrestiefst zurückgefallen. Der Gesamtmarkt pendelt derweil gemessen am Leitindex SMI um die Nulllinie.

Adecco hat vor allem mit Blick auf die Profitabilität enttäuscht, wie im Anschluss zur Zahlenvorlage einer Reihe von Analystenkommentaren zu entnehmen ist. Dafür verantwortlich sei der starke Anstieg der Betriebskosten sowie hohe Einmalkosten im Zuge der Übernahme der belgischen Akka, lautet der Tenor.

ZKB-Analyst Gian Marco Werro rechnet auch in Zukunft mit weiteren Wachstumsinvestitionen und Integrationskosten zum Akka-Kauf. Ausserdem werde es für Adecco "nicht einfach und zeitintensiv" werden, um im Kampf mit der Konkurrenz Marktanteile zurückzugewinnen. Werro bleibt daher bei Adecco mit der Einschätzung "Marktgewichten" zurückhaltend.

Auch Michael Foeth von der Bank Vontobel belässt das Rating auf "Hold". Adecco habe mit den Quartalszahlen die Marktvorgabe verfehlt, auch mit Blick auf den Cash Flow. Mit zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit werde es für die Gruppe schwieriger, auf dem Wachstumspfad zu bleiben, auch wenn fürs laufende Quartal erneut mit solidem Wachstum gerechnet werde.

UBS-Analyst Rory McKenzie gewinnt dem Resultat nicht nur negative Aspekte ab. Er hebt einerseits das solide organische Umsatzwachstum, andererseits aber auch die etwas besser als erwartet ausgefallene Bruttomarge hervor. Doch auch McKenzie räumt ein, dass der Investitionsbedarf im zweiten Quartal überraschend hoch war.

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