Zürich (awp) - Die Aktien von Adecco gehen am Mittwoch auf Tauchgang. Wurden sie am Vortag nach Zahlen des Rivalen Randstad verkauft, sorgt nun eine milliardenschwere Übernahme für tiefere Kurse. Die Finanzierung sieht nämlich sowohl eine Pflichtwandelanleihe als auch eine Platzierung neuer Aktien vor. Das gleichzeitig veröffentlichte Resultat für das zweite Quartal rückt dabei in den Hintergrund.

Gegen 09.30 Uhr fallen Adecco an der Börse um 5,4 Prozent auf 58,14 Franken zurück, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,15 Prozent zulegt. Am Dienstag hatten die Adecco-Papiere bereits um 4 Prozent nachgegeben.

Dass Adecco für 2 Milliarden Euro die belgische Akka Technologies übernimmt, wird in Analystenkreisen grundsätzlich begrüsst. Adecco investiere in ein wachstumsstärkeres Geschäft mit höheren Margen. Die ausgelagerte Produktentwicklung sei zudem weniger zyklisch und generiere daher besser vorhersehbare und stabilere Erträge.

Morgan-Stanley-Analyst Anvesh Agrawal indes verweist aber auf die möglichen Durchführungsrisiken der Transaktion. Denn der mit Akka erworbene Bereich unterscheide sich doch erheblich von Adeccos Kerngeschäft Personaldienstleistung. Die von Adecco gezeigten Q2-Zahlen lägen derweil im Rahmen der Erwartungen.

Für die Abgaben machen Marktteilnehmer vor allem die Finanzierung des Milliardendeals verantwortlich. Die Transaktion sieht die Ausgabe von neuen Anleihen für 1,5 Milliarden und neuen Aktien für 350 Millionen Euro vor. Zudem hat Adecco den laufenden Aktienrückkauf gestoppt. Eine Erholung der Adecco-Aktien sei wohl erst nach Platzierung der neugeschaffenen Aktien möglich, sagten Händler.

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