Zürich (awp) - Der Personalvermittler Adecco hat zu Jahresbeginn 2016 eine weitere Erholung in Frankreich gesehen. Der Hauptmarkt erhole sich, wenn auch nicht sehr schnell, sagte CEO Alain Dehaze im Interview mit "Finanz und Wirtschaft" (Online-Ausgabe). "Wir sehen moderates Wachstum in Amerika. Auch in Europa sehen wir in grossen Ländern Wachstum".

Das organische Wachstum von Adecco im Januar und Februar belief sich Dehaze zufolge kombiniert auf 4%. Mehr könne er zurzeit nicht sagen.

Mit Blick auf die jährliche Gewinnausschüttung bestätigte der Konzernchef, dass man eine progressive Dividendenpolitik verfolge. Das bedeute, "in der Dividendenerwägung als Minimumbasis jeweils den Wert des Vorjahres" zu nehmen - auch, falls der Gewinn in einem zyklischen Tief stark sinkt. Das nächste Mal wären das die 2,40 CHF, die die Aktionäre für das Geschäftsjahr 2015 ausgezahlt bekommen sollen.

Die im Januar kommunizierten neuen Ziele verteidigte Dehaze, der erst seit September 2015 im Amt ist, indes: Diese seien "nicht bescheiden". Es wurde etwa festgelegt, dass über einen Konjunkturzyklus hinweg eine Marge auf Stufe EBITA von 4,5 bis 5% erreichen werden soll. Das habe die Gruppe bisher nie erreicht, über den letzten Zyklus waren es 4,3%, so der CEO.

Erste Überlegungen gibt es auch, ob Adecco in Deutschland etwas zur Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt beitragen kann. "Wir arbeiten bereits mit den Behörden in Deutschland zusammen und sorgen für die erste Registrierung", sagte Dehaze der Zeitung weiter. Der Gesetzgeber müsse jedoch die Rahmenbedingungen ändern, um Menschen mit Asyl rasch in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. Deutschland habe zurzeit eine Wartezeit von fünfzehn Monaten, bis einem Flüchtling Arbeit angeboten werden könne.

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