Zürich (awp) - Der Personaldienstleister Adecco bleibt auf Kurs. Die Gruppe will in den kommenden Jahren weiter wachsen und gleichzeitig die Margen verbessern. Dazu soll das Kerngeschäft weiterentwickelt und Chancen in der digitalen Welt genutzt werden. Am Capital Markets Day am Freitag in London präsentiert Konzernchef Alain Dehaze nebst dem Strategieupdate eine Reihe derzeit laufender Projekte.

Der Wachstumstrend aus dem zweiten Quartal habe sich im dritten Jahresviertel bestätigt, teilte die Gruppe im Vorfeld des Capital Markets Day mit. Dabei sei der Umsatz in den Monaten Juli und August wie zuletzt um Arbeitstage bereinigt organisch um 6% gewachsen. Und auch im September deute nichts auf eine Abkehr von diesem Trend hin.

Bis 2020 will Adecco im Rahmen des "GrowTogether"-Programms und mit neuen Angeboten das bereinigte organische Wachstum beschleunigen, so die Mitteilung weiter. Dabei orientiert sich die Gruppe an der Konjunkturentwicklung. Im Vergleich zur BIP-Entwicklung setzt sie den angestrebten Wachstumsmultiplikator neu auf 4x nach zuletzt 3x.

MARGE NACHHALTIG STEIGERN

Gleichzeitig soll die EBITA-Marge künftig weiter nachhaltig gesteigert und die Effizienz verbessert werden. Die Rede ist von einer Steigerung der Marge bis 2020 von 100 Basispunkten. Dabei sieht Adecco bei den Verkaufs- und Verwaltungskosten (SG&A) ein Sparpotenzial von 250 Mio EUR ab 2020. Adecco hatte sich in den vergangenen Jahren am Erreichen des EBITA-Margenziels von 4,5 bis 5,0% über den Zyklus gemessen.

Man habe bereits mit Investitionen ins "GrowTogether"-Programm und in digitale Venture-Projekte begonnen, heisst es am Freitag weiter. Diese Anstrengungen dürften allerdings das Margenwachstum in den Jahren 2017 und 2018 dämpfen und wohl erst 2019 und 2020 zur Steigerung der Profitabilität führen.

Die Kosten für "GrowTogether" werden bis 2020 auf Total 245 Mio EUR veranschlagt, auf rund 200 Mio dürften sich die Restrukturierungskosten in den Jahren 2018 und 2019 belaufen. Weitere 10 bis 20 Mio jährlich will Adecco derweil in ausgewählte digitale Projekte investieren. In Basispunkten ausgedrückt rechnet man im laufenden und im kommenden Jahr mit einer Netto-Belastung von je 25 Punkten.

DIVIDENDENPOLITIK FORTSETZEN

Das Wachstum und die verbesserte Profitabilität soll auch den Aktionären zugutekommen. Man werde weiterhin eine "progressive" Dividendenpolitik verfolgen, auch in Zeiten einer Rezession, verspricht Adecco. Ausserdem will die Gruppe einen "starken" Free Cashflow erwirtschaften und Geld für künftige Investitionen in die Hand nehmen.

Adecco investiert derzeit in Digitalisierungsprojekte, wie etwa in die digitale Rekrutierungsplattform Adia, die Virtual-Reality-Lösung Penna oder in das Analysetool Adecco Analytics.

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