FRANKFURT (dpa-AFX) - Dank glänzender Quartalszahlen von Nike haben am Mittwoch die Papiere der deutschen Sportartikelkonzerne Adidas und Puma SE wieder ihr Corona-Vorkrisenniveau erreicht. Adidas stiegen in der Spitze bis auf 290 Euro und bauten damit ihren Gewinn seit dem Corona-Tief im März auf rund 79 Prozent aus. Zuletzt waren sie mit einem Plus von fast sechs Prozent auf 288 Euro weiterhin der klare Favorit im ebenfalls deutlich anziehenden Leitindex Dax.

Bei Puma sah das Bild ähnlich aus: Die Titel etablierten sich mit einem Zuwachs von 5,6 Prozent auf gut 79 Euro Euro im vorderen Bereich des MDax der mittelgroßen Werte. Beide Aktien rücken damit allmählich wieder an ihre Rekordhochs heran. Im Fall von Adidas datiert dieses aus dem Januar 2020 mit 317,45 Euro, während Puma die Bestmarke von 84,30 Euro im Februar kurz vor Beginn des Corona-Crashs erreicht hatten.

Nike waren bereits Mitte September mit 120,48 US-Dollar so hoch gestiegen wie nie zuvor und dürften nun zur Wochenmitte im New Yorker Handel diesen Rekord problemlos hinter sich lassen. Sie hatten bereits am Vorabend nach der Zahlenvorlage mit einem Plus im zweistelligen Prozentbereich triumphiert. Vorbörslich ging es nun für sie in der Spitze um gut 14 Prozent bis auf 133 US-Dollar nach oben.

Nike, Adidas und Puma gelten als Gewinner der Corona-Krise, weil sie vom Online-Shopping-Boom während der Pandemie profitieren und vom Trend zu sportlicher Freizeitkleidung, die vor allem bei im Homeoffice arbeitenden Menschen beliebt ist.

Analysten waren von den starken Nike-Zahlen begeistert. Sie hätten die Erwartungen deutlich übertroffen, so der Tenor. Michael Binetti von der Credit Suisse empfand die klaren Signale einer mittel- und langfristig wohl steigenden Profitabilität als starken Kurstreiber für Nike. Für Adidas und Puma wurden ebenfalls positive Rückschlüsse gezogen. Trotz der schon erhöhten Bewertung der Aktien dürfte die Stimmung bei den Adidas- und Puma-Anlegern gut bleiben, glaubt Experte Piral Dadhania von RBC.

Jefferies-Analyst James Grzinic zufolge lassen die regionalen Trends bei Nike auf eine durch den Großhandel gestützte Erholung in den USA schließen. Beeindruckend sei auch die Entwicklung in Lateinamerika, vor allem in den wichtigen Volkswirtschaften Brasilien und Mexiko. In Europa komme Nike ebenfalls weiter voran und auch in China scheine es im September nicht so schlecht zu laufen.

Die Entwicklung von Nike stütze Adidas und Puma, so Grzinic weiter. Er sieht für seine Schätzungen zum dritten Quartal der beiden deutschen Konzerne Luft nach oben. Von den Nike-Zahlen zieht er sehr ermutigende Schlüsse auf die Umsatz- und Margenentwicklung bei Adidas und Puma./ajx/tih/stk