HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas hat sich im dritten Quartal kräftig erholt. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie blieben Umsatz und Ergebnis jedoch deutlich hinter dem Vorjahr zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte. Für das vierte Quartal rechnet der Konzern wegen der anhaltenden Unsicherheit mit weiterem Druck auf das Geschäft. Die Aktien fielen am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um mehr als 2 Prozent.

"Waren wir zu Beginn des vierten Quartals zunächst wieder auf einem Wachstumspfad, erfordert die aktuelle Verschlimmerung der Pandemie in vielen Regionen der Welt erneut unsere Geduld und Unterstützung", kommentierte Konzernchef Kasper Rorsted. Die Coronavirus-Pandemie hatte sich Adidas zufolge zuletzt in wichtigen Märkten verschlimmert, was zum Teil zu neuen Lockdown-Maßnahmen führte. Ende September seien 96 Prozent der Läden geöffnet gewesen, zuletzt nur noch 93 Prozent. Weitere Beschränkungen insbesondere in Europa hätten sich negativ auf das Kundenaufkommen in den Geschäften ausgewirkt.

Adidas erwartet daher für das Schlussquartal einen währungsbereinigten Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Das Betriebsergebnis sieht der Sportartikelhersteller bei 100 Millionen bis 200 Millionen Euro. Dabei gehören die letzten drei Monate des Jahres traditionell zu den ergebnisseitig schwächeren. Der Konzern stellte die Prognose dabei unter den Vorbehalt, dass es zu keinen weiteren umfangreichen Lockdowns kommt.

Im dritten Quartal sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf knapp 6 Milliarden Euro. Währungsbereinigt habe das Minus 3 Prozent betragen, teilte Adidas weiter mit. Das Betriebsergebnis gab um mehr als 11 Prozent auf 794 Millionen Euro und übertraf damit die Analystenerwartungen. Dank Einsparungen konnte Adidas das Betriebsergebnis jedoch im Vergleich zum zweiten Quartal um rund 1,1 Milliarden Euro verbessern. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen sank um gut 10 Prozent auf 578 Millionen Euro.

Zum Quartalsende blickte Adidas auf flüssige Mittel von 3,2 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten bezifferte der Konzern auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Den Konsortialkredit der staatseigenen Förderbank KfW über 3 Milliarden Euro hat Adidas unterdessen abgelöst. Die 500 Millionen Euro, die das Unternehmen daraus in Anspruch genommen hatte, wurden bereits zurückgezahlt, wie es weiter hieß. Unterdessen sicherte sich Adidas einen neuen Konsortialkredit mit mehreren Partnerbanken in einem Volumen von 1,5 Milliarden Euro./nas/mis/fba