München (Reuters) - Adidas kauft in diesem Jahr eigene Aktien für eine Milliarde Euro zurück.

Nachdem das erste, 550 Millionen Euro schwere Aktienrückkaufprogramm bereits seit Ende September ausgeschöpft ist, legte der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt am Donnerstag ein zweites Programm auf: Von Montag an sollen bis zum Jahresende Aktien für weitere 450 Millionen Euro erworben werden. "Die Entscheidung ein weiteres Aktienrückkaufprogramm aufzulegen, spiegelt sowohl unser starkes Finanzprofil als auch den erfolgreichen Beginn der Umsetzung unserer Strategie 'Own the Game' wider", erklärte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer. Der Großteil der Aktien soll eingezogen werden. Das trieb die Adidas-Aktie um knapp zwei Prozent nach oben.

Adidas-Chef Kasper Rorsted hatte versprochen, bis 2025 über Dividenden und Aktienrückkäufe acht bis neun Milliarden Euro an die Aktionäre auszuschütten. Knapp 1,6 Milliarden Euro werden sie - einschließlich der Dividende - bereits im laufenden Jahr bekommen haben, wenn das Rückkaufprogramm abgeschlossen ist. Der Großteil der Erlöse aus dem Verkauf der US-Marke Reebok, der mehr als zwei Milliarden Euro bringen könnte, komme noch dazu, sagte Ohlmeyer.

Das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach hatte nach dem Corona-Schock im Juli wieder mit dem Rückkauf eigener Aktien begonnen. Im März 2020 hatte Adidas die dritte Tranche seines 2018 aufgelegten, drei Milliarden Euro schweren Rückkaufprogramms gestoppt, nachdem dem Unternehmen in der Corona-Krise das Geld auszugehen drohte. Mit der Rückzahlung eines milliardenschweren Staatskredits wurden Aktienrückkäufe erst wieder möglich.