BERLIN (Dow Jones)--Die Handelsorganisation Intersport glaubt, dass die neue Vertriebsstrategie des Sportartikelkonzerns Adidas für viele kleine Sportgeschäfte das Aus bedeuten wird. "Europaweit könnten einige Tausend Sportartikel-Verkaufsstellen wegfallen, in Deutschland einige Hundert", sagte Intersport-Vorstand Frank Geisler der Zeitung Welt am Sonntag.

Die Neuerungen werde "vor allem die freien Händler treffen, die heute nicht in Verbänden organisiert sind und zudem gewisse Mindeststandards und Qualitätsanforderungen nicht einhalten können". Intersport mit rund 1.600 Standorten von gut 900 selbständigen Fachhändlern sieht dagegen Wachstumschancen für sich selbst.

Adidas will unter anderem den Online-Direktvertrieb an Kunden ausbauen und die Händler strenger auswählen, wie die Zeitung schreibt. Dennoch wolle der Konzern weiterhin die Hälfte seines Umsatzes mit dem Fachhandel erzielen. Nach Angaben von Intersport müssten Händler bei Top-Marken wie Adidas mindestens für 10.000 Euro pro Jahr Ware ordern.

Im Jahr 2019 habe es in Deutschland 5.046 Einzelhandelsunternehmen mit Sport- und Campingartikeln gegeben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts. Seit 2018 gehe die Zahl zurück.

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May 30, 2021 02:00 ET (06:00 GMT)