Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Auf eine gut behauptete Eröffnung an den europäischen Börsen deuten die Indikationen am Mittwochmorgen hin. Der DAX dürfte gut 0,1 Prozent höher bei 15.710 Punkten in den Handel starten, der Euro-Stoxx-50 dürfte in ähnlicher Größenordnung steigen. "Im Handelsverlauf ist mehr drin", so ein Händler. "Der DAX sollte von einer Mischung aus Käufen zum Halbjahres-Ultimo und der Suche nach neuen Favoriten für das zweite Halbjahr profitieren", sagt er. Damit sei auch ein Test des Allzeithochs bei 15.803 Punkten im Verlauf nicht auszuschließen.

Vom Umfeld kommen allerdings zunächst keine nennenswerten Impulse. Die asiatischen Börsen zeigen sich wie bereits die Wall Street wenig verändert, der Euro tendiert seitwärts, und auch die Renditen verändern sich nur noch wenig. In den Blick gerät damit neben dem Einkaufsmanager-Index aus Chicago der ADP-Arbeitsmarktbericht am Mittag in den USA. Er gilt als Vorläufer des offiziellen Juni-Arbeitsmarktberichts, der am Freitag auf der Agenda steht.

Anlagestratege Dirk Steffen von der Deutschen Bank rechnet mit einem unerwartet starken US-Arbeitsmarktbericht, er verwies bereits am Montag auf die US-Notenbank in St Louis: "Ihr Modell prognostiziert für Juni mit über einer Million neuen Stellen eine deutliche Arbeitsmarktbelebung", sagt er. Im Konsens werden für den US-Arbeitsmarktbericht laut Marktteilnehmern knapp 700.000 neue Jobs erwartet. Sollte Steffen richtig liegen, dürften Bankenwerte und Zykliker den Markt outperformen.


   Adidas vor Neubewertung - trotz deutschem EM-Aus 

Unter den Einzeltiteln stehen Adidas weiter im Blick des Marktes. Der Kurs hat am Dienstag das Allzeithoch aus dem Januar 2020 überboten. "Sollte der Chartausbruch nach eineinhalb Jahren gelingen, könnte eine weitere Neubewertungsphase beginnen", so ein Marktteilnehmer. "Das Ausscheiden Deutschlands bei der Fußball-EM ist vielleicht kurzfristig schlecht fürs Sentiment, sollte den Kurs aber nicht nachhaltig belasten", sagt er.


   Grandvision fest erwartet - Essilor übernimmt 

Daneben rücken Essilorluxottica und Grandvision wieder in den Fokus. Essilorluxotticia will die Übernahme nun doch wie geplant durchziehen, und zwar bereits zum 1. Juli. Damit dürfte sich der jüngste Rückschlag in Grandvision als Delle herausstellen. Auch die Hausse in Essilorluxottica könnte sich fortsetzen. "Nach dem jüngsten Störfeuer ist die Entwicklung nun sicherlich überraschend", so ein Händler. Essilorluxottica stellt unter anderem die Brillen von Ray Ban her, zu Grandvision gehören auch die 800 deutschen Apollo-Filialen.


   Ohio-Urteil sollte VW nicht belasten 

Ein Urteil in Ohio zu "Diesel-Gate" sollte VW nicht belasten, meint Heino Ruland von Ruland Research. Das oberste Gericht des US-Bundesstaats hat entschieden, dass Ohio Ansprüche gegen VW trotz der Einigung des Konzerns mit den Bundesbehörden verfolgen dürfe. "Damit folgt Ohio Utah und Florida", so Ruland. "Der Supreme Court der USA wird die Klagen voraussichtlich abschmettern", meint er. VW hat wegen der Entscheidung in Ohio den Supreme Court angerufen, wie auch schon wegen Florida und Utah. Bei Lang & Schwarz werden die Titel vorbörslich 0,4 Prozent tiefer gestellt.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:32h   % YTD 
EUR/USD           1,1896      -0,0%     1,1901      1,1911   -2,6% 
EUR/JPY           131,43      -0,1%     131,53      131,58   +4,2% 
EUR/CHF           1,0967      +0,1%     1,0960      1,0956   +1,5% 
EUR/GBP           0,8591      -0,1%     0,8598      0,8603   -3,8% 
USD/JPY           110,50      -0,0%     110,55      110,47   +7,0% 
GBP/USD           1,3846      +0,0%     1,3841      1,3844   +1,3% 
USD/CNH           6,4659      +0,0%     6,4656      6,4637   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD        34.887,76      -3,8%  36.258,51   36.219,01  +20,1% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          73,28      72,98      +0,4%        0,30  +51,5% 
Brent/ICE          75,10      74,76      +0,5%        0,34  +46,5% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.756,84   1.761,35      -0,3%       -4,52   -7,4% 
Silber (Spot)      25,75      25,78      -0,1%       -0,03   -2,4% 
Platin (Spot)   1.066,00   1.074,63      -0,8%       -8,63   -0,4% 
Kupfer-Future       4,28       4,28      +0,2%       +0,01  +21,5% 
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June 30, 2021 02:04 ET (06:04 GMT)