BERLIN (dpa-AFX) - Die Stadt München kann der Europäischen Fußball-Union weiterhin keine Garantie für die Ausrichtung der vier EM-Spiele in diesem Sommer vor Zuschauern geben. "Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen im Juni zulässt, Zuschauer ins Stadion zu lassen oder nicht", sagte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter der "Welt am Sonntag". Das UEFA-Exekutivkomitee trifft während einer Sitzung an diesem Montag (ab 10.00 Uhr) die Entscheidung, ob München dennoch Mit-Gastgeber des Turniers (11. Juni bis 11. Juli) bleiben darf.

Nach der aktuellen Infektionsschutzverordnung seien Veranstaltungen dieser Art mit Zuschauern nicht erlaubt. "Wir hoffen aber, dass sich die Pandemielage bis Juni entspannt und wir unter Einbeziehung zusätzlicher Hygienemaßnahmen und eventueller Teststrategien, wie von der UEFA angestrebt, wenigstens einen gewissen Prozentsatz der Plätze in der Allianz Arena für Zuschauer freigeben können", sagte Reiter.

Neun der zwölf EM-Gastgeber haben bereits die Öffnung von mindestens jeweils 25 Prozent der Stadionkapazität für Fans zugesichert. In Budapest könnte sogar vor vollen Rängen gespielt werden. "Ich kann nur sagen, dass es pandemiebedingt aktuell eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für Ungarn gibt und das Land als Hochrisikogebiet eingestuft ist. Insoweit darf man zumindest verwundert sein", sagte Reiter, der nicht über das mögliche Aus der Stadt München spekulieren wollte.

"Das Infektionsgeschehen im Juni wird als Grundlage darüber entscheiden, ob Zuschauer im Stadion sind und welche Veranstaltungen rund um die EM-Spiele stattfinden können oder nicht. Das ist momentan nicht vorauszusagen", sagte der SPD-Politiker. "Ich gehe weiterhin davon aus, dass wir in München im Sommer vier EM-Spiele sehen werden."/mj/DP/zb