BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Behindertensportverband verlangt eine Verschiebung der Paralympics in Tokio. Eine entsprechende Forderung richtete der DBS am Montag an das Internationale Paralympische Komitee. "Nach der erneuten Zuspitzung der weltweiten Coronakrise sind wir der Auffassung, dass eine Verlegung der Paralympischen Spiele alternativlos ist. Eine Entscheidung hierzu muss unverzüglich herbeigeführt werden", teilte der DBS mit. Er wandte sich zugleich in einem offenen Brief an die deutschen Athletinnen und Athleten.

Die Spiele sollen eigentlich vom 25. August bis zum 6. September 2020 in Tokio stattfinden. Die Diskussion um eine Austragung wird wie bei den Olympischen Spiele aber immer heftiger. "Wir alle brauchen Planungssicherheit, sowohl unsere Athleten*innen als auch wir als Verband", erklärte der DBS. Durch die ungleichen Trainings- und Gesundheitsbedingungen der Nationen sowie fehlende Dopingkontrollen könne jetzt schon nicht mehr von fairen Wettkämpfen gesprochen werden, sagte DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher. Bis zu einer endgültigen Entscheidung solle jedoch an den Vorbereitungen für die Paralympics festgehalten werden, ergänzte Chef de Mission Karl Quade.

Para-Leichtathlet Niko Kappel erneuerte seine Forderung, die Paralympics nicht in diesem Sommer durchzuführen. "Ich bin für eine Verlegung der Paralympics wie selbstverständlich auch der Olympischen Spiele auf einen klar planbaren Termin, am besten ins Jahr 2021", sagte Kappel in der Mitteilung. "Wir Sportler leiden darunter, dass Trainingszentren geschlossen wurden, dass Qualifikationen ausfallen. Die Unsicherheit ist riesig. Das IPC sollte dies jetzt erkennen."/se/DP/stw