TOKIO (dpa-AFX) - Eine Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele würde das Gastgeberland Japan nach Meinung verschiedener Experten bis zu 5,7 Milliarden Euro (670 Milliarden Yen) kosten. Der Chefökonomen des Finanzunternehmens SMBC Nikko Securities, Junichi Makino, hat diesen Milliarden-Betrag errechnet. Mit rund 640,8 Milliarden Yen schätzt der emeritierte Wirtschaftswissenschaftler Katsuhiro Miyamoto von der Universität Kansai die Kosten nach Angaben seiner Hochschule vom Montag nur unwesentlich geringer ein.

Zwar wird eine Komplett-Absage vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe derzeit nicht in Erwägung gezogen, trotzdem gibt es in Japan Schätzungen zu den Kosten: Makinio hat 7,8 Billionen Yen errechnet, Miyamoto 4,5 Billionen.

Die Organisatoren in Tokio hatten am Montag bei einer Pressekonferenz die Bereitschaft signalisiert, die Spiele auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Auch Ministerpräsident Abe hatte eingeräumt, dass die Sportveranstaltung wohl nicht wie geplant stattfinden könne. Zuvor hatte bereits am Sonntag das IOC eine Verschiebung in den Raum gestellt. Die Olympischen Spiele sollen planmäßig vom 24. Juli bis 9. August in der japanischen Hauptstadt stattfinden. Die Paralympischen Spiele sind für den Zeitraum vom 25. August bis zum 6. September geplant./tk/DP/mis