München (Reuters) - Die Modekette Adler will nach ihrer Übernahme durch den Berliner Logistik-Konzern Zeitfracht rund 40 ihrer 142 Filialen in Deutschland schließen.

Der beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereichte Insolvenzplan sehe die Fortführung von "mehr als 100" Filialen in Deutschland vor, teilte die insolvente Adler Modemärkte AG in Haibach mit. Dadurch verlören bis zu 500 der 3100 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Die 29 Adler-Filialen in Österreich, der Schweiz und Luxemburg sind nicht von den Kürzungen betroffen. Adler Mode habe mit Zeitfracht eine gute Perspektive, sagte Vorstandschef Thomas Freude. "Der nun eingeschlagene Weg umfasst eine zukunftsfähige Neuaufstellung des Unternehmens." Bis Ende August soll das Insolvenzverfahren abgeschlossen sein.

Die auf Mode für Über-50-Jährige spezialisierte Kette hatte zu Jahresbeginn Insolvenz angemeldet, nachdem ihre Filialen in der Corona-Krise monatelang schließen mussten. Mit Zeitfracht hatte Adler Ende Juni einen neuen Investor präsentiert, der frisches Geld mitbringen soll. Das Logistik-Unternehmen hat schon öfter stark angeschlagene Unternehmen aus der Insolvenz herausgekauft, darunter Teile von Air Berlin und den Buchgroßhändler KNV. Die Adler-Gläubiger könnten mit einer "erkennbaren Quote" auf ihre Forderungen aus der Insolvenz rechnen, hieß es in der Mitteilung. Die Aktionäre gehen dagegen leer aus. Am Freitag kostete die Aktie noch 19 Cent.