Die auf Deutschland ausgerichtete Investmentgesellschaft greift gleich nach allen drei gelisteten österreichischen Immobilienfirmen und hat als jüngsten Schritt die erst kürzlich erworbenen Anteile an S Immo aufgestockt. Wie der Investor am Donnerstag bekanntgab, beläuft sich die Beteiligung an S Immo nun auf 10,79 Prozent.

Aggregate, der sich als langfristiger, strategischer Investor bezeichnet, stuft die Wiener Immobilienunternehmen als deutlich unterbewertet ein und wittert gute Geschäfte. "Das aktuelle Marktumfeld hat zu erheblichen Wertverschiebungen im gewerblichen Immobiliensektor geführt", teilte der Investor mit. Er ist der Ansicht, dass der fundamentale Wert innerhalb dieser Unternehmen durch die kommunizierte Strategie eine erhebliche Wertschöpfung für alle Aktionäre bieten werde. Aggregate verfügt eigenen Angaben zufolge über Vermögenswerte von rund vier Milliarden Euro und ein Projektportfolio mit einem Bruttoentwicklungswert von rund sieben Milliarden Euro.

Die Gesellschaft, die auch Großaktionär des Wohnimmobilien-Konzerns Adler Group ist, war erst im Januar mit 9,03 Prozent bei S Immo und mit 10,54 Prozent bei Immofinanz eingestiegen. Die beiden Gesellschaften, die wiederum selbst aneinander beteiligt sind, haben einen großen Teil ihrer Immobilien in Deutschland. Das S-Immo-Portfolio umfasst rund 70 Prozent Gewerbeimmobilien und rund 30 Prozent Wohnimmobilien, wobei rund 70 Prozent des Portfolios in Deutschland liegen. Immofinanz konzentriert sich auf Büro- und Gewerbeimmobilien in Deutschland und Osteuropa.

Darüber hinaus kündigte die dem Österreicher Günther Walcher gehörende Aggregate Mitte Januar an, über ein Übernahmeangebot für die dritte gelistete Wiener Immobilienfirma, CA Immo, nachzudenken. Medienberichten zufolge hat Aggregate im Dezember erfolgslos versucht, den Anteil des US-Investors Starwood Capital an der CA Immo zu erwerben. Der von Barry Sternlicht gegründete Immobilieninvestor Starwood - einer der größten weltweit - hält 29,9 Prozent an CA Immo hat selbst eine Offerte bei der Übernahmekommission in Wien eingereicht. Laut der Behörde sind die Unterlagen am 2. Februar eingetroffen und würden nun geprüft.

Der US-Investor kündigte an, 34,44 Euro je CA-Immo-Aktie bieten zu wollen - was die CA Immo mit rund 3,4 Milliarden Euro bewertet. Die Beteiligung soll damit nur augebaut werden, eine konkrete Anteilsschwelle hat sich Starwood eigenen Angaben zufolge nicht gesetzt. Das Angebot wurde von einigen CA-Immo-Aktionären, darunter der aktivistische Investor Petrus Advisers, als zu niedrig angesehen. CA-Immo-Papiere notierten zuletzt mit 35,90 Euro. Die Wiener Firma ist ebenfalls auf Büroimmobilien in Deutschland, Österreich und Osteuropoa spezialisiert.

Der Investor Starwood hatte rund 26 Prozent an der CA Immo im Sommer 2018 von Immofinanz erworben, nachdem er zuvor mit Übernahmeplänen abgeblitzt war. Starwood gehören auch alle vier Namensaktien, mit denen vier Aufsichtsratsmitglieder ernannt werden können. Damit wird eine Übernahme gegen den Willen von Starwood erschwert.