NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in den Donnerstagshandel geht es an den US-Börsen nach unten. Die Anleger müssen eine Fülle von Konjunkturdaten verarbeiten, die Licht und Schatten enthielten, aber nichts an der Erwartung änderten, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche die Zinsen erneut anheben wird. Der Dow-Jones-Index sinkt um 0,2 Prozent. Der S&P-500 gibt um 0,4 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent.

Unter den Konjunkturdaten des Tages fiel der Philadelphia Fed Index im September überraschend deutlich und überdies in negatives Terrain. Der Empire State Manufacturing Index erholte sich dagegen wider Erwarten in diesem Monat, verharrte aber knapp im negativen Bereich. Die Importpreise gingen im August deutlich weniger stark zurück als erwartet. Die Einzelhandelsumsätze legten im vergangenen Monat leicht zu; hier war mit einer Stagnation gerechnet worden. Und in der vergangenen Woche beantragten weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe. Die Industrieproduktion schrumpfte im August leicht, während Ökonomen mit einem unveränderten Niveau gerechnet hatten, und auch die Kapazitätsauslastung lag leicht unter den Erwartungen. Im späteren Verlauf folgen noch die Juli-Daten zu den Lagerbeständen.

Vor allem die Daten aus dem Einzelhandel und vom Arbeitsmarkt gelten als Indikatoren für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank. Am Markt herrscht derzeit die Erwartung vor, dass die Fed auf ihrer Zinssitzung in der kommenden Woche den Leitzins abermals um 75 Basispunkte erhöhen wird. Nach den jüngsten Inflationsdaten rechnen einige Marktteilnehmer zwar auch mit einer Zinserhöhung um 100 Basispunkte. Diese wird am Donnerstag nach den Daten aber nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 19 Prozent eingepreist, am Mittwoch waren es noch über 30 Prozent.


   Übernahme und durchwachsene Zahlen belasten Adobe 

Unter den Einzelwerten geben Adobe um 12 Prozent nach. Das Unternehmen teilte mit, dass es für 20 Milliarden Dollar die Design-Plattform Figma übernehmen wolle, und zog bei dieser Gelegenheit die Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Geschäftsquartal vor, die eigentlich nach Börsenschluss erfolgen sollte. Der Umsatz verfehlte die Erwartungen, dafür fiel das Ergebnis je Aktie besser aus als angenommen.

Paypal verlieren 1,5 Prozent, nachdem der Finanzchef des Zahlungsdienstleisters nach nur einem Monat im Amt aus gesundheitlichen Gründen beurlaubt wurde.

Knapp behauptet zeigen sich Activision Blizzard, nachdem die britische Wettbewerbsbehörde CMA eine vertiefte Prüfung der geplanten Übernahme des Onlinespiele-Anbieters durch Microsoft (-1,1%) angekündigt hat.

Mit Erleichterung wird derweil aufgenommen, dass ein Streik der Eisenbahner abgewendet wurde, nachdem sich die Tarifpartner geeinigt haben. Allerdings profitieren nicht alle Eisenbahn-Aktien: CSX fallen um 1,7 Prozent, Union Pacific verbessern sich um 1,3 Prozent.

Die Tarifeinigung lässt auch den US-Gaspreis etwas zurückkommen. Er war am Mittwoch deutlich gestiegen, gestützt von der Erwartung, dass aufgrund streikbedingt ausfallender Kohletransporte die Gasnachfrage steigen werde.

Die Ölpreise geben nach dem Anstieg vom Vortag nun nach. Der Ölmarkt bewege sich im Spannungsfeld aus Angebots- und Nachfragesorgen, berichten Marktteilnehmer. Aktuell dominiere die Befürchtung, dass konjunkturbedingt weniger Öl nachgefragt werde.

Der Dollarindex gibt nach den Daten um 0,1 Prozent nach. Am Anleihemarkt kommen die Renditen von ihren Tageshochs zurück. Händler erklären dies damit, dass die Erwartung einer Zinserhöhung um 100 Basispunkte abgenommen habe. Die Zehnjahresrendite zieht um 4 Basispunkte an.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                31.069,24        -0,2%      -65,85     -14,5% 
S&P-500              3.931,47        -0,4%      -14,54     -17,5% 
Nasdaq-Comp.        11.664,97        -0,5%      -54,71     -25,4% 
Nasdaq-100          12.067,53        -0,6%      -66,87     -26,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,86         +7,6        3,78      312,6 
5 Jahre                  3,66         +5,1        3,61      239,8 
7 Jahre                  3,58         +5,6        3,53      214,4 
10 Jahre                 3,45         +4,0        3,41      193,6 
30 Jahre                 3,49         +2,7        3,46      158,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:11  Mi, 17:20    % YTD 
EUR/USD                0,9987        +0,1%      0,9964     0,9996   -12,2% 
EUR/JPY                143,31        +0,3%      143,13     142,61    +9,5% 
EUR/CHF                0,9569        -0,4%      0,9603     1,0412    -7,8% 
EUR/GBP                0,8693        +0,5%      0,8656     0,8635    +3,5% 
USD/JPY                143,51        +0,3%      143,62     142,68   +24,7% 
GBP/USD                1,1491        -0,4%      1,1511     1,1577   -15,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,0015        +0,4%      6,9775     6,9693   +10,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             20.063,99        -0,7%   20.141,32  20.262,60   -56,6% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               86,60        88,48       -2,1%      -1,88   +22,0% 
Brent/ICE               92,38         94,1       -1,8%      -1,72   +24,9% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              218,27       217,88       +0,2%      +0,38  +263,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.683,08     1.696,00       -0,8%     -12,92    -8,0% 
Silber (Spot)           19,42        19,73       -1,6%      -0,31   -16,7% 
Platin (Spot)          916,70       909,85       +0,8%      +6,85    -5,5% 
Kupfer-Future            3,51         3,54       -0,9%      -0,03   -20,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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September 15, 2022 09:45 ET (13:45 GMT)