NEW YORK (Dow Jones)--Mit neuerlichen Abgaben hat sich die Wall Street am Freitag aus dem Handel verabschiedet, auch wenn sich die Kurse von ihren Tagestiefs erholten. Die Sorge, dass die US-Notenbank mit ihrer rigorosen Geldpolitik die Wirtschaft in eine Rezession treiben könnte, drückte erneut auf die Stimmung der Anleger. Dazu kam der Große Verfalltag, der zusätzliche Volatilität in den Markt brachte. Der Dow-Jones-Index verlor 0,8 Prozent. Der S&P-500 fiel um 1,1 Prozent und der Nasdaq-Composite gab um 1,0 Prozent nach. Kursgewinner waren mit 980 (601) Titeln erneut in der Minderheit, ihnen standen 2.116 (2.537) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 107 (113) Titel.

"Die großen Zinserhöhungen liegen hinter uns; die US-Notenbank wird im nächsten Jahr zu Zinserhöhungen um 25 Basispunkte übergehen, um sich mehr Flexibilität zu verschaffen", hieß es von Brandywine Global. Allerdings werde die Fed in Wirklichkeit viel weniger wichtig sein als die Konjunkturdaten, die auf eine weitere Verlangsamung aufgrund der verzögerten Auswirkungen der Straffung hindeuten, so die Analysten, die auch einen Rückgang der Inflation erwarten.

Neue Konjunkturdaten schürten indessen Rezessionsängste. Die von S&P Global erhobenen Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor zeigten, dass sich die Aktivität in der US-Wirtschaft im Dezember erneut abgeschwächt hat.


   Dollar tendiert gut behauptet - Ölpreise fallen 

Der Dollar zeigte sich nach den kräftigen Vortagesgewinnen gut behauptet. Er profitierte weiter von seinem Status als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Der Euro gab leicht nach und pendelte um die Marke von 1,06 Dollar.

Am Anleihemarkt setzten die Anleger wieder auf steigende Zinsen. Nachdem die Kurse dort am Donnerstag vom Sicherheitsbedürfnis der Investoren profitiert hatten, wurden die Treasurys nun verkauft. Im Gegenzug erholen sich die Renditen. Marktteilnehmer verwiesen daneben auf deutlich gestiegene Marktzinsen in Europa, nachdem die EZB weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte.

Das am Vortag gemiedene Gold machte etwas Boden gut. Übergeordnet lastet jedoch unverändert die Aussicht auf steigende Zinsen auf dem zinslos gehaltenen Edelmetall.

Die Ölpreise bauten ihre Vortagesverluste aus. Hier belastete weiter die Furcht vor einer Rezession, wie es hieß. Aber angesichts der Sorge um Versorgungsengpässe und der Hoffnung auf eine Erholung der Nachfrage in China verbuchten die Notierungen auf Wochensicht deutliche Gewinne.


   Adobe nach Zahlen und Ausblick gesucht 

Bei den Einzelwerten ging es für die Adobe-Aktie um 3 Prozent aufwärts. Der Softwarehersteller hatte im vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet und blickt optimistisch auf das laufende erste Quartal.

Die Beteiligungsgesellschaft Advent International übernimmt in einem Milliardendeal den US-Sateillitenhersteller und -betreiber Maxar Technologies. Advent zahlt 53 US-Dollar je Maxar-Aktie, wie Manager der Private-Equity-Gesellschaft sagten. Maxar werde bei dem Deal mit rund 4 Milliarden Dollar bewertet, inklusive Schulden habe die Transaktion einen Wert von 6,4 Milliarden Dollar. Maxar schossen um rund 125 Prozent auf 51,93 Dollar nach oben.

United States Steel gewannen 5,8 Prozent, nachdem der Stahlhersteller mit einer besseren Nachfrage in den USA sowie steigenden Preise rechnet. Für das vierte Quartal erwartet der Konzern einen bereinigten Gewinn über Marktkonsens. Der Stahlproduzent und Metallrecycler Steel Dynamics (+7,8%) rechnet für das vierte Quartal dagegen mit einem niedrigeren Gewinn als im Vorjahr.

Ford (-7,1%) hat die Preise für den beliebten Elektro-Pickup F-150 erneut erhöht. Das kam bei den Anlegern nicht gut an.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.920,46        -0,8%     -281,76      -9,4% 
S&P-500              3.852,30        -1,1%      -43,45     -19,2% 
Nasdaq-Comp.        10.705,41        -1,0%     -105,11     -31,6% 
Nasdaq-100          11.243,72        -0,9%     -101,50     -31,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         -4,3        4,26      348,2 
5 Jahre                  3,63         +0,6        3,62      237,1 
7 Jahre                  3,59         +3,5        3,56      215,1 
10 Jahre                 3,49         +4,2        3,45      197,9 
30 Jahre                 3,54         +4,3        3,50      164,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:27  Do, 17:05    % YTD 
EUR/USD                1,0593        -0,4%      1,0657     1,0646    -6,8% 
EUR/JPY                144,80        -1,1%      146,34     146,52   +10,6% 
EUR/CHF                0,9893        +0,3%      0,9883     1,0769    -4,7% 
EUR/GBP                0,8713        -0,1%      0,8738     0,8719    +3,7% 
USD/JPY                136,69        -0,8%      137,33     137,67   +18,7% 
GBP/USD                1,2158        -0,2%      1,2192     1,2212   -10,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,9784        -0,2%      6,9774     6,9929    +9,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.865,47        -2,7%   17.456,54  17.438,15   -63,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               74,29        76,11       -2,4%      -1,82    +7,2% 
Brent/ICE               79,15        81,21       -2,5%      -2,06    +9,3% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              117,50       134,77      -12,8%     -17,27  +107,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.792,92     1.776,90       +0,9%     +16,02    -2,0% 
Silber (Spot)           23,23        23,18       +0,2%      +0,05    -0,4% 
Platin (Spot)          994,00     1.006,00       -1,2%     -12,00    +2,4% 
Kupfer-Future            3,78         3,76       +0,3%      +0,01   -14,4% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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December 16, 2022 16:11 ET (21:11 GMT)