NEW YORK (Dow Jones)--Mit neuerlichen Abgaben ist die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Die Sorge, dass andauernde deutliche Zinserhöhungen der US-Notenbank, zur Eindämmung der Inflation, zu einer Rezession führen werden, drücken weiter auf die Stimmung der Anleger. Dazu kommt der Große Verfalltag, der für zusätzliche Volatilität sorgen dürfte. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Eröffnung 0,6 Prozent auf 32.993 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 0,3 Prozent nach.

"Die großen Zinserhöhungen liegen hinter uns; die US-Notenbank wird im nächsten Jahr zu Zinserhöhungen um 25 Basispunkte übergehen, um sich mehr Flexibilität zu verschaffen", heißt es von Brandywine Global. Allerdings werde die Fed in Wirklichkeit viel weniger wichtig sein als die Konjunkturdaten, die auf eine weitere Verlangsamung aufgrund der verzögerten Auswirkungen der Straffung hindeuten, so die Analysten, die auch einen Rückgang der Inflation erwarten.

Die Agenda der Konjunkturdaten ist zum Wochenausklang recht übersichtlich. Nach der Startglocke werden die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor für Dezember veröffentlicht.


   Dollar und Euro wenig verändert - Ölpreise fallen 

Der Dollar zeigt sich nach den kräftigen Vortagesgewinnen wenig verändert. Er hatte von seinem Status als sicherer Hafen in Krisenzeiten profitiert. Auch der Euro zeigt sich nach dem volatilen Verlauf am Donnerstag nur wenig verändert. Da war er nach den EZB-Aussagen zunächst bis auf 1,0749 Dollar nach oben geschossen und dann vorübergehend auf ein Tagestief von 1,0592 Dollar abgesackt. Die Commerzbank hat in Reaktion auf die Fed- und die EZB-Zinsbeschlüsse und -Aussagen nur ihre Verlaufsprognosen für den Euro angepasst und auch dies nur leicht, sieht für 2023 aber weiter ein Kursziel von 1,10 Dollar.

Die Ölpreise bauen ihre Vortagesverluste aus. Für Brent und WTI geht es um bis zu 3,3 Prozent nach unten. Hier belasten weiter die Sorgen vor einer Rezession, heißt es. Aber angesichts der Sorge um Unterbrechungen bei der Versorgung und der Hoffnung auf eine Erholung der Nachfrage in China stehen die Notierungen vor dem größten Wochengewinn seit zehn Wochen.


   Adobe nach Zahlen und Ausblick gesucht 

Bei den Einzelwerten geht es für die Adobe-Aktie um 5,2 Prozent aufwärts. Der Softwarehersteller hatte im vierten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet und blickt optimistisch auf das laufende erste Quartal.

Die Beteiligungsgesellschaft Advent International übernimmt in einem Milliardendeal den US-Sateillitenhersteller und -betreiber Maxar Technologies. Advent zahlt 53 US-Dollar je Maxar-Aktie, wie Manager der Private-Equity-Gesellschaft sagten. Maxar werde bei dem Deal mit rund 4 Milliarden Dollar bewertet, inklusive Schulden habe die Transaktion einen Wert von 6,4 Milliarden Dollar. Maxar schießen um 120,5 Prozent auf 50,91 Dollar nach oben.

United States Steel gewinnen 3,3 Prozent, nachdem der Stahlhersteller mit einer besseren Nachfrage in den USA sowie steigenden Preise rechnet. Für das vierte Quartal erwartet der Konzern einen bereinigten Gewinn über Marktkonsens. Der Stahlproduzent und Metallrecycler Steel Dynamics (-2,1%) rechnet für das vierte Quartal dagegen mit einem niedrigeren Gewinn als im Vorjahr.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.993,46        -0,6%     -208,76      -9,2% 
S&P-500              3.872,23        -0,6%      -23,52     -18,8% 
Nasdaq-Comp.        10.778,64        -0,3%      -31,89     -31,1% 
Nasdaq-100          11.322,87        -0,2%      -22,34     -30,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,29         +3,3        4,26      355,8 
5 Jahre                  3,70         +7,6        3,62      244,0 
7 Jahre                  3,66        +10,2        3,56      221,8 
10 Jahre                 3,54         +9,4        3,45      203,0 
30 Jahre                 3,58         +8,2        3,50      168,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:27  Do, 17:05    % YTD 
EUR/USD                1,0626        -0,0%      1,0657     1,0646    -6,6% 
EUR/JPY                145,79        -0,4%      146,34     146,52   +11,4% 
EUR/CHF                0,9891        +0,3%      0,9883     1,0769    -4,7% 
EUR/GBP                0,8716        -0,1%      0,8738     0,8719    +3,7% 
USD/JPY                137,23        -0,4%      137,33     137,67   +19,2% 
GBP/USD                1,2191        +0,0%      1,2192     1,2212    -9,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,9813        -0,1%      6,9774     6,9929    +9,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             17.035,34        -1,7%   17.456,54  17.438,15   -63,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               73,67        76,11       -3,2%      -2,44    +6,3% 
Brent/ICE               78,54        81,21       -3,3%      -2,67    +8,4% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              122,80       134,77       -8,9%     -11,97  +107,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.783,28     1.776,90       +0,4%      +6,38    -2,5% 
Silber (Spot)           22,99        23,18       -0,8%      -0,19    -1,4% 
Platin (Spot)          998,80     1.006,00       -0,7%      -7,20    +2,9% 
Kupfer-Future            3,76         3,76       -0,1%      -0,00   -14,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 16, 2022 09:44 ET (14:44 GMT)