München (Reuters) - Fast ein halbes Jahr nach Ablauf des Übernahmeangebots ist der Verkauf des Netzwerkausrüsters Adva Optical Networking an den US-Glasfaserspezialisten Adtran unter Dach und Fach.

Das Bundeswirtschaftsministerium habe die Genehmigung nach dem Außenwirtschaftsgesetz erteilt, teilte Adva am Mittwoch in München mit. Diese war notwendig, weil Adva zu den Firmen mit "Hoch- und Zukunftstechnologien" gezählt wird, für die sich das Ministerium ein Mitspracherecht gesichert hat. Adva stellt auch Komponenten für den neuesten Mobilfunkstandard 5G her. Als Zugeständnis wollte das Unternehmen nach früheren Angaben sicherheitsrelevante Bestandteile in eine Tochterfirma ausgliedern, die nicht mit übernommen werde.

Voraussichtlich am Freitag kommender Woche (15. Juli) sollen die Adva-Aktionäre, die das Angebot von Adtran angenommen haben, nun Aktien der neuen Muttergesellschaft erhalten, in der beide Unternehmen aufgehen sollen. Die als Acorn HoldCo gegründete Firma soll später in Adtran Holdings umbenannt werden. Rund 66 Prozent der Adva-Anteilseigner, darunter Vorstandschef und Grüner Brian Protiva, hatten das Tauschangebot angenommen. Sie erhalten je Aktie 0,8244 Anteilsscheine der künftigen Adtran Holdings, die an der US-Technologiebörse Nasdaq und an der Frankfurter Börse notiert werden. Aus dem Kleinwerteindex SDax könnte sich Adva nach der Übernahme aber verabschieden müssen.

(Bericht von Anneli Palmen und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)