NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich zur Wochenmitte erneut äußerst volatil. Vor allem die technologielastige Nasdaq verbucht mit steigenden Marktzinsen Abschläge. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend kommt keine Kauflaune auf. Marktakteure rechnen mit einer Anhebung um 50 Basispunkte. Doch interessieren sich Anleger mehr dafür, wie es anschließend weitergehen wird. Sollten sich die Spekulationen um einen Zinsschritt von 75 Basispunkten im Juli erhärten, könnte dies den Dollar weiter stützen. Daher kommt den Aussagen von Fed-Chairman Jerome Powell besondere Bedeutung zu.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,3 Prozent auf 33.212 Punkte. Der S&P-500 stagniert und der Nasdaq-Composite büßt 0,6 Prozent ein. "Das ist die Frage, mit der sich die Märkte beschäftigen: Bis wohin geht die Fed? Wird diese Serie von Zinserhöhungen auf 5 oder 6 Prozent mit einer Abkühlung der Wirtschaft enden?", stellt ING-Ökonom Carsten Brzeski eine ganz entscheidende Frage.

Die Konjunkturdaten des deuten dann auch genau in diese Richtung: Der ADP-Arbeitsmarktbericht für April blieb beim Stellenaufbau hinter den Erwartungen. Und die beiden veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes deuten auf eine verlangsamte Expansion der US-Wirtschaft hin.


   Dollar vor Fed-Entscheid etwas leichter - Ölpreise steigen kräftig 

Der Dollar zeigt sich im Vorfeld der erwarteten Zinserhöhung in den USA mit leichten Abgaben, der Dollarindex verliert 0,1 Prozent - bewegt sich damit aber weiter auf seinem zuletzt erhöhten Niveau. Analysten sehen mit dem Zyklus geldpolitischer Straffungen weiter Potenzial für den Greenback. Am Rentenmarkt lassen fallende Notierungen die Renditen leicht steigen. Der Goldpreis sinkt leicht mit anziehenden Marktzinsen.

Die Ölpreise legen dagegen deutlich zu. Die EU will beim Embargo russischen Erdöls Ernst machen, obwohl mit Ungarn, der Slowakei und Tschechien gleich drei Staaten Einwände vorbringen. Doch will die EU für diese Staaten eine Ausnahmeregelung auf den Weg bringen, so dass für die übrigen EU-Staaten das Importverbot gelten würde. Dadurch verknappt sich das Angebot, was die Preise treiben dürfte. Dass die Rohöllagerbestände gemäß Regierungsdaten in den USA entgegen den Erwartungen nicht gesunken sind, bremst den Preisauftrieb bei Erdöl nur mäßig. Dies ist auch dem Umstand geschuldet, dass die Benzinbestände deutlicher abnahmen.


   AMD überzeugen mit Zahlen - Lyft knicken ein 

Daneben bestimmt die Berichtssaison weiter das Geschehen. Advanced Micro Devices (AMD) legen um 1,7 Prozent zu. Der Chiphersteller verbuchte einen Rekordumsatz und erhöhte zudem den Jahresausblick. Starbucks (+5,6%) hat im zweiten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn erhöht. Airbnb (+0,7%) setzte in den ersten drei Monaten 2022 mehr um und dämmte den Verlust stärker ein als erwartet.

Der US-Biotechnologiekonzern Moderna (-0,1%) hat im vergangenen Quartal deutlich mehr verdient und umgesetzt als erwartet. Den überwiegenden Teil des Umsatzes erzielte Moderna aus Verkäufen des Covid-19-Impfstoffs. Doch dieses Geschäft dürfte nun schwächer laufen, daher gibt der Kurs anfängliche Gewinne wieder ab.

Lyft brechen um knapp 33 Prozent ein, nachdem der Fahrdienstvermittler zwar überwiegend die Erwartungen im ersten Quartal übertroffen hat, aber mit der Gewinn- und Umsatzprognose enttäuscht. Die Aktie des Wettbewerbers Uber rutscht um 8,9 Prozent ab. Uber hat den Umsatz im ersten Quartal mehr als verdoppelt. Unter dem Strich stand allerdings wegen Investitionen ein Milliardenverlust.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.212,24      +0,3%         83,45          -8,6% 
S&P-500              4.177,13      +0,0%          1,65         -12,4% 
Nasdaq-Comp.        12.484,61      -0,6%        -79,15         -20,2% 
Nasdaq-100          13.019,81      -0,5%        -70,09         -20,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         2,81      +4,9        2,76      208,4 
5 Jahre         3,03      +0,2        3,02      176,5 
7 Jahre         3,04      +1,1        3,03      160,4 
10 Jahre        2,98      +1,0        2,97      146,8 
30 Jahre        3,01      +0,4        3,01      111,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:13 Uhr  Di, 17:01 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0544      +0,2%        1,0513         1,0539   -7,3% 
EUR/JPY                137,05      +0,1%        136,88         136,92   +4,7% 
EUR/CHF                1,0364      +0,6%        1,0294         1,0309   -0,1% 
EUR/GBP                0,8443      +0,3%        0,8429         0,8423   +0,5% 
USD/JPY                130,00      -0,1%        130,17         129,91  +12,9% 
GBP/USD                1,2487      -0,1%        1,2475         1,2513   -7,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,6565      +0,1%        6,6375         6,6483   +4,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             39.126,32      +3,5%     38.061,14      38.211,01  -15,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              106,28     102,41         +3,8%           3,87  +44,9% 
Brent/ICE              108,70     104,97         +3,6%           3,73  +43,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.867,60   1.868,04         -0,0%          -0,44   +2,1% 
Silber (Spot)           22,39      22,57         -0,8%          -0,18   -4,0% 
Platin (Spot)          985,00     966,50         +1,9%         +18,50   +1,5% 
Kupfer-Future            4,33       4,28         +1,2%          +0,05   -2,8% 
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(END) Dow Jones Newswires

May 04, 2022 12:31 ET (16:31 GMT)