"Wir haben derzeit konzernweit 13 Flugzeuge am Boden wegen des Coronavirus", sagte ein Lufthansa-Sprecher am Donnerstag. Die Langstreckenmaschinen könnten aktuell nicht nach Festland-China fliegen. "Das hat spürbare wirtschaftliche Folgen." Details will Deutschlands größte Fluglinie auf der Bilanzpressekonferenz am 19. März vorlegen. Der Rivale Air France-KLM erklärte, sollten Flüge nach China wegen der Coronavirus-Krise bis April ausgesetzt bleiben, werde dies den Unternehmensgewinn allein bis dahin um 150 bis 200 Millionen Euro schmälern. "Das ist unsere Hypothese für den Moment, wir wissen aber nicht, wie zuverlässig sie ist", sagte Air France-KLM-Finanzchef Frederic Gagey. "Wenn es länger dauert, werden die Auswirkungen natürlich stärker sein."

Wie viele andere Fluggesellschaften auch hat Air France-KLM Flüge nach China wegen der Virus-Epidemie bis März abgesagt und geht davon aus, dass sie diese danach schrittweise wieder aufnehmen kann. Gagey sagte, nach einem zunächst deutlichen Umsatzplus im Januar habe sich die Lage mit der Ausbreitung des Virus "brutal geändert". Air France-KLM rechnet nun mit einem Rückgang im ersten Quartal.

Die Lufthansa und ihre Töchter Swiss und Austrian Airlines hatten jüngst alle Flüge zum chinesischen Festland bis zum Ende des Winterflugplans am 28. März ausgesetzt. Aufgrund geringerer Nachfrage sollte auch die Kapazität für Flüge von und nach Hongkong leicht reduziert werden. Die Lufthansa streicht hier vereinzelte Flüge, Swiss setzt im März auf den Flügen von und nach Hongkong kleinere Flugzeuge ein.

Das Coronavirus belastet auch das Geschäft der weltgrößten Containerreederei Maersk. Aufgrund der Werksschließungen in China erwarten die Dänen einen schwachen Jahresstart. Das werde das Ergebnis im Gesamtjahr belasten, erklärte der Konzern. Maersk rechnet 2020 mit einem Betriebsgewinn (Ebitda) von 5,5 Milliarden Dollar, eine halbe Milliarde weniger als von Analysten erwartet. Die Auswirkungen des Coronavirus auf das Geschäft seien aber schwer absehbar.