Die wichtigsten europäischen Börsen verzeichnen am Freitagmorgen Kursverluste, nachdem die militärische Eskalation im Nahen Osten eine Flucht in sichere Anlagen ausgelöst und die Ölpreise in die Höhe getrieben hat.

In Paris verliert der CAC 40 um 1,29% auf 7.665,18 Punkte gegen 07:08 GMT. In Frankfurt gibt der Dax um 1,45% nach und in London sinkt der FTSE 100 um 0,58%.

Der EuroStoxx 50 liegt 1,55% im Minus, der FTSEurofirst 300 verliert 1,10% und der Stoxx 600 gibt 1,09% ab.

Israel gab am Freitag bekannt, dass es im Rahmen einer Operation, die darauf abzielt, Teheran an der Entwicklung einer Atombombe zu hindern, nukleare Anlagen, Fabriken für ballistische Raketen und iranische Militärkommandanten angegriffen habe. Der oberste Revolutionsführer Irans, Ayatollah Ali Khamenei, schwor, diese Aktion zu rächen.

"Die alarmierende Eskalation heute Morgen trifft die Risikostimmung empfindlich (...). In Erwartung weiterer Informationen und einer möglichen Reaktion Irans dürften wir eine erneute Verschlechterung der Risikobereitschaft erleben", kommentiert Tony Sycamore, Analyst bei IG.

Die Spannungen in einer zentralen Ölregion lassen auch die Rohölpreise explodieren, da die Märkte die Risiken für die Meerenge von Hormus abwägen - eine entscheidende Lebensader für den Ölhandel.

Unter den Einzelwerten führt TotalEnergies den CAC 40 mit einem Plus von 2,3% an, gestützt wie der gesamte Ölsektor von den steigenden Rohölpreisen. In London gewinnt Shell ebenfalls rund 2%.

Große europäische Rüstungskonzerne wie das britische BAE Systems, das französische Dassault Aviation oder das schwedische Saab AB legen im frühen Handel zwischen 2,9% und 3,6% zu, unterstützt durch die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten.

Die Luftfahrtbranche hingegen leidet, da zahlreiche Fluggesellschaften am Freitag den Überflug über Israel, Iran, Irak und Jordanien eingestellt haben. Air France-KLM verliert 5,4% und Lufthansa 4,4%.

(Verfasst von Diana Mandiá, bearbeitet von Kate Entringer)