Unsere weitere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


9. Airbus dürfte die Prognose anheben 

9Analysten erwarten bei der Vorlage der Quartalszahlen eine Anhebung der Jahresprognose. Die Frage sei, ob die angekündigte höhere A320-Produktion und die jüngst optimistischen Managementaussagen zur mittelfristigen Nachfrage bereits im Kurs eingepreist seien. Für 2021 prognostiziert der von der Pandemie gebeutelte Konzern bislang ein bereinigtes EBIT von 2 Milliarden Euro - etwas mehr als im Vorjahr, aber deutlich weniger als die im Vorkrisenjahr 2019 erzielten 6,946 Milliarden Euro. Der freie Cashflow (FCF) vor Fusionen, Übernahmen und Kundenfinanzierungen soll den Breakeven erreichen und die Flugzeugauslieferungen auf Vorjahresniveau liegen. Im Quartal dürfte Airbus den Umsatz gesteigert und wieder einen Gewinn erzielt haben.

>>> Donnerstag, 29. Juli 2021; 06:30 Uhr


10. Gute Zahlen bei Heidelbergcement erwartet 

Die anhaltend starke Baukonjunktur weltweit sollte auch Heidelbergcement im ersten Halbjahr beflügelt haben. Analysten rechnen mit einem Umsatz, der fast auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019 liegt und einem Gewinn des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen - dies ist die wesentliche Messgröße für den Erfolg - noch deutlich darüber. Fast ein Viertel mehr Gewinn als im Vorjahr trauen die Beobachter dem Hersteller von Zement, Fertigbeton und Zuschlagsstoffen zu. Und: Liegen sie mit Blick auf das Gesamtjahr richtig, könnte sich Konzernchef Dominik von Achten auch bei der Jahresgewinnprognose etwas mehr aus dem Fenster hängen. Mit anderen Worten: Die Latte liegt hoch.

>>> Donnerstag, 29. Juli 2021; 07:00 Uhr


11. Deutsche Jahresteuerung mit einer 3 vor dem Komma 

Amerikanische Verhältnisse mit jenseits 5 Prozent werden die frischen Teuerungsraten aus Deutschland für Juli nicht bringen. Wohl aber eine deutliche Beschleunigung und ein Niveau, das zuletzt 2008 gesehen wurde: Ökonomen erwarten einen Preisanstieg des nationalen Verbraucherpreisindex zum Vorjahr um 3,3 Prozent bzw des HVPI um 3,0 nach "nur" 2,3 bzw 2,1 Prozent im Juni. Hier schlägt die höhere Mehrwertsteuer durch, die vor einem Jahr für sechs Monate gesenkt worden war. Bei den Monatsraten von geschätzt jeweils 0,5 Prozent wirken steigende Rohstoff- und Einfuhrpreise sowie Knappheiten. In den USA hatten die Juni-Anstiege von 5,4 bzw 0,9 Prozent auf Jahres-/Monatsbasis Inflationssorgen ausgelöst, da es die höchsten Werte seit ebenfalls 2008 waren. Doch dies- wie jenseits des Atlantiks gilt die Hoffnung, auch bei den jeweiligen Zentralbanken, dass die Anstiege temporär sind.

>>> Donnerstag, 29. Juli 2021; 14:00 Uhr


12. US-Wirtschaft wächst deutlich, aber moderater als erhofft 

Die aktuellen Prognosen sind zwar von den Zahlen her hochexpansiv, doch die Hoffnung auf eine noch sprunghaftere Erholung von der Corona-Schwäche wird das zweite Quartal kaum erfüllt haben. Das Bruttoinlandsprodukt der USA dürfte um mehr als 8 Prozent zugelegt haben, zum Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet, und damit mehr als die 6,4 Prozent zu Jahresbeginn. Gerade der Konsum der finanziell wieder besser ausgestatteten Bevölkerung wird das BIP angetrieben haben. Doch zunehmende Engpässe in der Wirtschaft, Stichwort Chipmangel, Lagerabbau und fehlende Arbeitskräfte, begrenzen den Auftrieb, nachdem Volkswirte zwischenzeitlich sogar eine zweistellige Wachstumsrate für realistisch gehalten hatten.

>>> Donnerstag, 29. Juli 2021; 14:30 Uhr


13. Fresenius und FMC mit Sparsamkeit gegen die Pandemie-Folgen 

Bei dem Gesundheitskonzern Fresenius und seiner Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) werden Anleger anlässlich der Zweitquartalsergebnisse auch auf mögliche Einzelheiten zu den Effizienzmaßnahmen schauen, mit denen sich die beiden DAX-Konzerne gegen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stemmen wollen. Zwar wird die Fresenius SE längst nicht so stark durch die Corona-Krise ausgebremst wie FMC, dennoch müssen beide gegen die Folgen ansparen. Wie das aussehen könnte, haben Fresenius und FMC bereits grob skizziert. Das Quartal selbst dürfte keine allzu großen Überraschungen mit sich gebracht haben. FMC dürfte die Spitze der Pandemie-bedingten Belastungen gesehen haben.

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 07:00 Uhr


14. Dienstleistungen lassen deutsches BIP im 2. Quartal kräftig steigen 

Die deutsche Wirtschaft dürfte im zweiten Quartal nach dem Rückgang im ersten wieder gewachsen sein, und zwar kräftig. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten einen preis- und saisonbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal von 1,9 Prozent, wodurch das BIP um 9,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals läge. Einen starken Wachstumsbeitrag dürfte der Dienstleistungssektor geliefert haben, der am Ende des Quartals von der schrittweisen Aufhebung der coronabedingten Einschränkungen profitierte.

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 10:00 Uhr


15. MTU Aero Engines mit Auftrieb im Quartal 

MTU Aero dürfte im zweiten Quartal deutlich beim Umsatz und überproportional beim Gewinn zugelegt haben. Analysten sehen beim Münchener Triebwerkshersteller eine Verdoppelung des bereinigten Nachsteuergewinns. Die Steigerungsraten dürften aber zum Teil optische Verbesserungen widerspiegeln, da im Vorjahreszeitraum die coronabedingten Reisebeschränkungen bei den Fluggesellschaften voll zum Tragen kamen. Das Segment Wartung/Reparaturen dürfte sich deutlich erholt haben, allerdings regional sehr unterschiedlich. Die Prognose dürfte der Flugzeugmotorenhersteller angesichts der Marktunsicherheiten und des insgesamt schwachen Halbjahres bestätigen.

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 08:00 Uhr


16. Euroraum-BIP steigt um 1,5 Prozent 

Die Industrie des Euroraums hat während des gesamten zweiten Quartals an Zulieferproblemen gelitten, was ihren Beitrag zum Wirtschaftswachstum in diesem Zeitraum begrenzt haben dürfte. Wenn die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte trotzdem einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gegenüber dem Vorquartal von 1,5 Prozent erwarten, dann wegen der Aufhebung coronabedingter Einschränkungen in den letzten Wochen des Quartals. Von ihnen dürfte der Dienstleistungssektor so stark profitiert haben, dass am Ende vor der BIP-Rate ein Plus stehe dürfte.

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 11:00 Uhr


17. Euroraum-Inflation nimmt im Juli leicht zu 

Die EZB erwartet für die nächsten Monate steigende Inflationsraten im Euroraum, die aber ab 2022 wieder zurückgehen sollen. Der Juli dürfte dem Szenario mit einem leicht steigenden Inflationsdruck gerecht werden. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte rechnen mit einer Jahresrate von 2,0 (Juni: 1,9) Prozent, aber auch, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gesunken sind. Zugleich wird ein Rückgang der Kernteuerung (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) auf 0,6 (0,9) Prozent im Jahresvergleich prognostiziert.

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 11:00 Uhr


18. Linde dürfte Ausblick erhöhen 

Linde ist unter der Führung von CEO Steve Angel zur Gewinnmaschine geworden, denn er trimmt den Konzern nach dem Zusammenschluss mit Praxair auf Profitabilität. Wie so oft in der jüngsten Zeit, zuletzt im Mai, könnte Linde abermals die Gewinnprognosen hochschrauben. Sollte das Geschäft in Amerika, dem mit Abstand größten Markt des Konzerns, sein Wachstum unerwartet stark beschleunigen, dann dürfte Linde die Messlatte höher legen. Bisher erwartet Linde einen bereinigten Gewinn von 9,60 bis 9,80 US-Dollar je Aktie für 2021, das wären bis zu 19 Prozent mehr als 2020.

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 12:00 Uhr


19. Europäische Bankenaufseher veröffentlichen Stresstestergebnisse 

Die Bankenaufseher von European Banking Authority (Eba) und Europäischer Zentralbank (EZB) veröffentlichen nach Marktschluss in Europa die Ergebnisse des aktuellen Stresstests. Der vorherige Test hatte 2018 stattgefunden, der ursprünglich für 2020 geplante war coronabedingt auf 2021 verschoben worden. Die Eba veröffentlicht um 18.00 Uhr aggregierte Daten für 50 Institute aus der EU und Norwegen, darunter 38, die der direkten Aufsicht der EZB unterliegen. Britische Institute sind nicht mehr dabei. Um 19.00 Uhr kommt die EZB mit Daten für 51 Institute des Euroraums. Erstmals werden dabei auch granulare Daten in Tabellenform präsentiert. Die Ergebnisse sollen der besseren Beurteilung der Eigenkapitalausstattung der Institute dienen. Sie fließen in den laufenden Aufsichtsprozess ein. Allerdings - die Banken können nicht "durchfallen".

>>> Freitag, 30. Juli 2021; 18:00 Uhr (Eba) und 19:00 Uhr (EZB)

Mitarbeit: Britta Becks, Ulrike Dauer, Stefanie Haxel, Christine Benders-Rüger, Hans-Joachim Koch, Hans Bentzien, Olaf Ridder

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 23, 2021 10:09 ET (14:09 GMT)