VAREL (awp international) - Im Kampf um die Arbeitsplätze bei der deutschen Airbus-Tochter Premium Aerotec hat der Betriebsrat zu konstruktiven Gesprächen aufgerufen. "Ansonsten sehen wir uns gezwungen, mit Warnstreiks in den Arbeitskampf zu gehen", sagte Betriebsratschef Jürgen Bruns nach einem Bericht der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" (Freitag). Er skizzierte einen klaren Zeitplan für die Belegschaft - demnach sollen Ende August die Tarifkommission gegründet und Anfang September die Forderungen für einen Sozialtarifvertrag übermittelt werden.

Vertreter der "Allianz des Nordens und des Südens", ein Zusammenschluss von Bundes- und Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern und Landräten zur Sicherung der Airbus- und Premium-Aerotec-Standorte in Deutschland, forderten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich einzuschalten. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte nach einem Bericht des NDR, die Hinhaltetaktik von Airbus dürfe nicht bis nach der Bundestagswahl wegmoderiert werden.

Airbus hatte im Frühjahr umfassende Pläne bekanntgegeben, die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufzustellen. Dazu gehört die Ausgründung einer neuen Einheit mit Sitz in Deutschland, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentrieren soll. Airbus kündigte an, man wolle "konstruktiv mit den Arbeitnehmervertretern verantwortungsvolle Lösungen für das Unternehmen und die betroffenen Mitarbeitenden suchen und umsetzen". Die Pläne betreffen vor allem die Standorte Varel und Augsburg (Bayern)./tst/DP/eas