TOULOUSE (awp international) - Der Flugzeugbauer Airbus liebäugelt weiter mit dem Bau einer Frachtversion seines Grossraumjets A350. Kunden hätten nach einem solchen Flugzeug gefragt, und diese Nachfrage komme der Rentabilität einer möglichen Entwicklung zugute, erklärten Airbus-Verkaufschef Christian Scherer und Programmchef Philippe Mhun am Dienstag in einer Online-Konferenz. Bisher sei Airbus im Geschäft mit Frachtjets noch zu wenig vertreten, sagte Scherer. Ob der Airbus A350F tatsächlich gebaut wird, werde aber erst entschieden, wenn die Bedingungen dafür erfüllt sind, erklärte Mhun.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte vergangene Woche berichtet, dass diese Entscheidung kurz bevorstehe. Airbus dürfte bereits im Juli die ersten Bestellungen entgegennehmen, hiess es bei Bloomberg mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Airbus habe mit mehr als einem Dutzend möglicher Kunden gesprochen. In den nächsten Wochen wolle das Management die Zustimmung des Verwaltungsrats einholen, um den Kunden die Frachtversion anbieten zu können.

Bisher beherrscht der US-Konzern Boeing den weltweiten Markt für Frachtflugzeuge mit den Frachtversionen seiner Grossraumjets 777, 767 und 747. Während der Bau des Fracht-Jumbos ausläuft, verkauft sich die 777F seit Jahren gut.

Unterdessen zerstreute Scherer Spekulationen über eine verlängerte Version des Airbus-Passagierjets A321neo und seiner geplanten Langstreckenvariante A321XLR. Aus heutiger Sicht sehe er dafür keinen Grund, die A321neo oder die XLR zu strecken. Analysten und Medien hatten über die mögliche Entwicklung eines Airbus A322neo spekuliert, der Platz für bis zu vier zusätzliche Sitzreihen bieten könnte./stw/men/jha/