TOKIO (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus hat in Japan wie erwartet einen neuen Kunden für seinen Riesenflieger A380 gewonnen. Die größte japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) will drei Exemplare des doppelstöckigen Passagierjets auf der Strecke Tokio-Honolulu einsetzen, wie sie am Freitag bei der Vorlage ihrer Quartalszahlen mitteilte. Die Maschinen sollen in den Jahren 2018 und 2019 ausgeliefert werden. Airbus hatte bereits Mitte Januar drei neue A380-Bestellungen aus dem Jahr 2015 verkündet, aber den Namen des Käufers auf Wunsch der Airline nicht genannt. Am Donnerstag hatte zudem der Iran die Bestellung von zwölf A380 bekanntgegeben.

Laut aktueller Preisliste hat die Bestellung der ANA einen Gesamtwert von 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen hohe Nachlässe üblich. Vor der ANA hatte zwei Jahre lang keine Airline die A380 geordert. Medienberichten zufolge erfolgte die jetzige Bestellung nicht ganz freiwillig. Die Gesellschaft war bei der insolventen japanischen Fluglinie Skymark Airlines eingestiegen, deren Bestellung von sechs A380 zuvor geplatzt war. Durch den Deal zwischen ANA und Airbus soll laut der japanischen Zeitung "Nikkei" eine Vertragsstrafe aus der stornierten Bestellung abgewendet werden.

Derweil stellt sich Airbus bei seinem Flaggschiff inzwischen auf rückläufige Produktionszahlen ein. Nach 27 ausgelieferten Maschinen im vergangenen Jahr soll die Zahl in den kommenden Jahren in Richtung 20 Flugzeugen sinken. Zum Jahreswechsel hatte Airbus noch Bestellungen für 140 Exemplare des Fliegers in den Büchern. Die A380 fasst bis zu 853 Passagiere und ist damit der weltgrößte Passagierjet. In der Regel wird sie mit 500 bis 600 Sitzplätzen aber großzügiger bestuhlt./stw/men/stb