DOHA (dpa-AFX) - Tausende Menschen haben im kleinen Golfstaat Katar aufgrund der Trockenheit im Land gemeinsam mit Vertretern der Herrscherfamilie für Regen gebetet. Dem traditionellen Regen-Gebet an rund 80 Moscheen schlossen sich am Donnerstag neben Emir Tamim bin Hamad Al Thani auch viele andere hochrangige Regierungsvertreter an. Regen ist in der heißen Region am Golf auch im Winter selten.

Das Gebet geht auf eine Tradition des Propheten Mohammed zurück und wird jedes Jahr in den Wintermonaten mindestens einmal abgehalten, wenn es in dem Golfstaat nicht regnet. Vor zwei Jahren fiel der Regen allerdings einmal heftig aus: Er überflutete Straßen, Tunnel und Gebäude, Flüge nach Katar mussten in andere Länder umgeleitet werden.

2022 will Katar zu dieser Jahreszeit die Fußball-WM austragen. Das Land steht wegen der schlechten Menschenrechtslage international in der Kritik. Jüngst geriet der reiche Golfstaat in die Schlagzeilen, weil am Flughafen von Doha mehrere Frauen zu Intimuntersuchungen gezwungen worden waren. Auch die prekären Bedingungen für Arbeiter aus dem Ausland werden immer wieder kritisiert.

Die Fußball-WM findet zwischen dem 21. November und 18. Dezember 2022 statt. Wegen der zu erwartenden Hitze war das Turnier, das üblicherweise in den Sommermonaten stattfindet, in diesen Zeitraum verlegt worden. Die Stadien sollen mit Klimaanlagen heruntergekühlt werden, um die Hitze für Spieler und Fans erträglicher zu machen./cir/DP/fba