Zürich (awp) - Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon publiziert am Dienstag, 10. November, nachbörslich die Zahlen zum dritten Quartal 2020. Insgesamt sieben Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2020E
(in Mio USD)          AWP-Konsens      Q3 2019A   

Umsatz                   1'726           1'841
Op. Ergebnis              -151             -18 
- Marge                   -8,7            -1,0
Op. Ergebnis (core)        206             320
- Marge                   12,0            17,4
EPS core (in USD)         0,28            0,46

FOKUS: Alcon war im zweiten Quartal wegen der Corona-Pandemie bei einem Umsatzrückgang von über einem Drittel stark in die Verlustzone geschlittert. Nun erwarten Analysten eine klare Erholung, zumal etwa der Konkurrent J&J in seinem Kontaktlinsen-Bereich vor ein paar Wochen eine starke Erholung vermeldet hatte.

Die ZKB etwa geht davon aus, dass das zweite Quartal mit einem organischen Umsatzminus von 34 Prozent "ganz klar der Tiefpunkt" des Jahres war und das Minus lediglich noch rund 4 Prozent betragen dürfte. Und entsprechend der besseren Umsatzentwicklung sollte sich auch die Profitabilität merklich erholen, heisst es in einer Vorschau.

Die ehemalige Novartis-Tochter ist in zwei unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig: einerseits stellt die Geschäftseinheit "Surgical" Produkte für die Augenchirurgie her, andererseits produziert die Sparte "Vision Care" Kontaktlinsen und dazugehörige Pflegeprodukte. Grundsätzlich sollte der Surgical-Markt eine langsamere Nachfrageerholung sehen als der Markt für Vision Care-Produkte, meinen die Analysten der ZKB.

ZIELE: Alcon hatte mit den Zahlen für das erste Quartal (im Mai) den Ausblick für 2020 kassiert. Wegen der ungewissen Dauer der Pandemie seien Prognosen weiterhin nicht möglich, hiess es dann zum zweiten Quartal (Mitte August). Man achte weiterhin auf die Verwendung des eingesetzten Kapitals sowie auf den Cashflow und die Kosten, war im Ausblick zu lesen. Bei den wichtigsten Initiativen sei man ausserdem "auf Kurs". Als strategischen Prioritäten wurden namentlich Innovation, Transformation und Erweiterung der Produktionskapazitäten genannt.

PRO MEMORIA: In der ersten Oktober-Hälfte haben zwei US-Grossaktionäre - die Capital Group und T. Rowe Price - ihren Anteil an Alcon unter die meldepflichtige Grenze von 3 Prozent gesenkt. Ob sie ganz ausgestiegen sind, ist nicht bekannt. Beide hatten nach der Abspaltung von Novartis im April 2019 einen Anteil von rund 5 Prozent gehalten. Abgesehen davon, gab es seit August (Q2) keine wichtigen News zum Unternehmen.

AKTIENKURS: Die Aktien von Alcon notieren aktuell mit 56,30 Fr. (Freitag 13 Uhr) 2,7 Prozent höher als Ende 2019 (SMI -3%), dies bei einem Jahreshoch von 63,30 kurz vor bzw. einem Jahrestief bei 38,63 Fr. kurz nach Ausbruch der Corona-Krise. Insgesamt bewegen sich die Valoren seit der Loslösung von Novartis per Saldo aber mehr oder weniger seitwärts. Auf dem aktuellen Niveau sei die Bewertung für ein Unternehmen, das in einem Turnaround stecke, aber hoch, meint die Bank Vontobel.

Homepage: www.alcon.com

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