TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend im Minus präsentieren sich die Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag, nachdem das überraschend falkenhafte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung die US-Aktienmärkte am Mittwoch auf Talfahrt geschickt hat. Aus dem Protokoll ging hervor, dass die Währungshüter nicht nur über die Beendigung der Anleihekäufe und Zinserhöhungen diskutiert hatten, sondern auch über die Schrumpfung der aufgeblähten Bilanz der Fed. Das weckte Befürchtungen, dass die Notenbank mit ihren Bemühungen zur Eindämmung der Inflation die Wirtschaft abwürgen könnte.

Abgesehen von Tokio und Sydney halten sich die Verluste an den Handelsplätzen der Region jedoch meist in Grenzen. In China verhindern ermutigende Daten aus dem Service-Sektor größere Abgaben. Stützend dürften auch Äußerungen des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang wirken, der sich laut Medienberichten dafür ausgesprochen hat, unter anderem verstärkt Steuern und Gebühren zu senken.


   Entwicklung im Service-Sektor stützt China-Börsen 

Der Schanghai-Composite-Index sinkt um 0,2 Prozent, nachdem der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor im Dezember auf 53,1 von 52,1 im Vormonat gestiegen ist. Allerdings äußerten die befragten Unternehmen auch die Sorge, dass die derzeitige Corona-Pandemiewelle die Wirtschaft wieder ausbremsen könnte.

In Hongkong gibt der Hang-Seng-Index (HSI) um 0,4 Prozent nach. Allerdings war es dort schon am Mittwoch vor allem mit den Technologiewerten deutlicher nach unten gegangen. Die Aktien der Branche waren von den jüngsten regulatorischen Vorschriften und Geldstrafen der chinesischen Regierung wegen Verstößen gegen das Kartellrecht belastet worden. Nun geht es unter anderem für Alibaba um 3,8 Prozent aufwärts. JD.com gewinnen 1,6 Prozent und Meituan 0,2 Prozent. Tencent halten sich mit einem Minus von 0,2 Prozent recht gut.

In Tokio geht es dagegen mit dem Nikkei-225-Index um 2,6 Prozent abwärts. Belastet wird der japanische Aktienmarkt auch davon, dass der Yen zum Dollar Boden gut gemacht hat, nachdem der Greenback am Dienstag auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen war. Zwar sprechen die Aussicht auf US-Zinserhöhungen und die abermals deutlich gestiegenen US-Anleiherenditen eher für einen festen Dollar, doch angesichts der negativen Stimmung an den Aktienmärkten verzeichnet der Yen als Fluchtwährung wieder etwas Zulauf.

Ein festerer Yen schmälert jedoch die Gewinne exportorientierter japanischer Unternehmen. Dafür werden am Donnerstag vor allem Aktien der Elektronikbranche abgestraft. Sony verlieren 6,2 Prozent, hatten am Mittwoch allerdings kräftig zugelegt.

Am australischen Aktienmarkt schloss der S&P/ASX-200 um 2,7 Prozent niedriger. Abgesehen von den negativen US-Vorgaben drückte hier die deutlich gestiegene Zahl der Covid-19-Infektionen auf die Stimmung. Technologiewerte führten mit durchschnittlichen Abgaben von 6,4 Prozent die Verlierer an. Innerhalb des Sektors brachen Afterpay um 11 Prozent ein. Aktien des Gesundheitswesens wurden ebenfalls abverkauft, weil die jüngste Pandemiewelle zum Aufschub sogenannter elektiver Eingriffe zwingt.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.358,30      -2,7%      -1,2%         06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.557,97      -2,6%      +1,8%         07:00 
Kospi (Seoul)           2.930,27      -0,8%      -2,0%         07:00 
Schanghai-Comp.         3.592,46      -0,1%      -1,3%         08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     22.825,44      -0,4%      -0,5%         09:00 
Straits-Times (Sing.)   3.182,49      +0,6%      +1,7%         10:00 
KLCI (Malaysia)         1.533,49      -0,9%      -1,6%         10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Mi, 8:45 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,1309      -0,0%     1,1311        1,1301  -0,5% 
EUR/JPY                   131,04      -0,2%     131,34        131,07  +0,1% 
EUR/GBP                   0,8359      +0,2%     0,8346        0,8348  -0,5% 
GBP/USD                   1,3528      -0,2%     1,3553        1,3538  -0,0% 
USD/JPY                   115,87      -0,2%     116,13        116,00  +0,7% 
USD/KRW                 1.198,85      -0,0%   1.199,43      1.196,78  +0,8% 
USD/CNY                   6,3757      +0,2%     6,3644        6,3724  +0,3% 
USD/CNH                   6,3812      +0,1%     6,3753        6,3754  +0,4% 
USD/HKD                   7,7988      +0,0%     7,7959        7,7943  +0,0% 
AUD/USD                   0,7172      -0,7%     0,7219        0,7236  -1,2% 
NZD/USD                   0,6753      -0,6%     0,6794        0,6801  -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                43.021,68      -1,0%  43.439,03     46.343,18  -6,9% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  76,90      77,85      -1,2%         -0,95  +2,3% 
Brent/ICE                  79,79      80,80      -1,3%         -1,01  +2,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.804,96   1.810,30      -0,3%         -5,34  -1,3% 
Silber (Spot)              22,64      22,77      -0,6%         -0,13  -2,9% 
Platin (Spot)             976,00     985,71      -1,0%         -9,71  +0,6% 
Kupfer-Future               4,39       4,41      -0,5%         -0,02  -1,6% 
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January 06, 2022 00:49 ET (05:49 GMT)