Wallisellen (awp) - Die Aussichten für die Schweizer Exportwirtschaft haben sich weiter eingetrübt. Vor allem die steigende Inflation, hohe Zinsen und geopolitische Unsicherheiten sorgen für Gegenwind.

Der Allianz Trade Export Forecast notiert im November bei -1,40 Punkten. Damit trüben sich die Aussichten im Vergleich zum August (-1,11 Punkten) weiter ein. Laut Mitteilung von Allianz Trade (früher Euler Hermes) vom Mittwoch liegt der Indikator damit deutlich unter dem langfristigen Trendwachstum.

Für die nächsten sechs bis zwölf Monate sei mit einem Rückgang beim Exportgeschäft von rund 8 Prozent zu rechnen. Im August war man noch von einem Minus um 6 Prozent ausgegangen.

"Nach wie vor weht wegen steigender Inflation, höherer Zinsen und anhaltender geopolitischer Unsicherheiten ein konjunktureller Gegenwind, und die SECO-Konsumentenstimmung ist auf dem tiefsten Stand seit Messbeginn," lässt sich Chefökonom der Allianz Gruppe, Andreas Jobst, in der Mitteilung zitieren. Dennoch habe sich die Schweizer Wirtschaft, insbesondere der Arbeitsmarkt, und der Aussenhandel bisher recht robust gezeigt.

Negative Auswirkungen mit Verzögerung erwartet

Negative Effekte für die Schweizer Wirtschaft durch die schwierige Weltlage seien erst mit einer gewissen Verzögerung zu erwarten, heisst es weiter. Dennoch stehe die Schweizer Exportwirtschaft vergleichsweise gut da. Ihr komme zugute, "dass sie sich seit jeher mit der Franken-Stärke auseinandersetzt und das Preisband zwischen US-Dollar und Franken seit Jahren recht stabil ist," ordnete Alen Kahrs, CEO ad interim bei Allianz Trade Switzerland, weiter ein.

Für den Allianz Trade Export Index werden Frühindikatoren der Industrie, des Transports, der Finanz- und Rohstoffmärkte sowie neue Sentiment-Indikatoren berücksichtigt. Rund 100 Komponenten fliessen in das Modell ein.

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