Die Versicherer, allen voran die Allianz-Tochter AGCS, zahlen Bilfinger 16,75 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Mannheim mitteilte. Sie können sich einen Teil des Geldes von den Managern um die Ex-Vorstandschefs Roland Koch und Herbert Bodner zurückholen. Der Aufsichtsrat mit Eckhard Cordes an der Spitze hatte insgesamt 112 Millionen Euro von seinen früheren Führungskräften gefordert. Er wirft ihnen vor allem Pflichtverletzungen und leichtfertige Übernahmen vor, die Bilfinger viel Geld gekostet hätten.

Die Aktionäre müssen dem Vergleich auf der Hauptversammlung am 23. April in Mannheim noch zustimmen. Die Vorstände, allen voran der ehemalige hessische Ministerpräsident Koch, hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Der Streit hatte sich daran entzündet, dass ein Gemeinschaftsunternehmen von Bilfinger 2003 für den Bau einer Erdgas-Pipeline in Nigeria Schmiergeld an Beamte bezahlt hatte. Das US-Justizministerium hatte daraufhin ein mangelhaftes Compliance-System bemängelt, das solche Regelverstöße vermieden hätte, Bilfinger einen Oberaufseher ins Haus geschickt und dem Konzern eine Geldbuße von 32 Millionen Euro aufgedrückt.

Zwei ehemaligen Vorständen legte der Aufsichtsrat zudem zur Last, dass sich eine Übernahme 2012 als Millionengrab erwiesen habe. Einer von ihnen hatte gegen seine Kündigung geklagt. Die Rücknahme der Klage erspare Bilfinger weitere 1,45 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit.