Drei Beschäftigte des Bergbaukonzerns Vale und zwei externe Mitarbeiter seien verhaftet worden, teilte die Staatsanwaltschaft des brasilianischen Bundesstaats Minas Gerais mit. Darunter seien zwei Topmanager des Erzbergwerks in der Stadt Brumadinho. Sieben weitere Verdächtige seien zur Fahndung ausgeschrieben. Der Verdacht laute auf Mord, Dokumentenfälschung und Umweltstraftaten.

In München bestätigte der TÜV Süd, dass zwei seiner Mitarbeiter in Brasilien verhaftet worden seien. Die Organisation, zu deren weltweiten Aktivitäten auch Niederlassungen in der brasilianischen Metropole Sao Paolo zählen, hatte den Unglücksdamm erst vor fünf Monaten geprüft. Die Staatsanwaltschaft erklärte lediglich, unter den fünf Verhafteten seien zwei Ingenieure aus Sao Paolo, die im Auftrag von Vale gearbeitet hätten. Die beiden würden beschuldigt, die Sicherheit des Damms zu Unrecht bestätigt zu haben.

Rettungskräfte befürchten, dass bei der durch den Dammbruch ausgelösten Schlammlawine mehr als 300 Menschen starben. Bis zum Dienstag wurden 65 Tote gezählt, 279 Menschen wurden noch vermisst. Der Aktienkurs des Bergbaukonzerns Vale brach nach dem Unglück ein. Für einen Teil der Schäden muss möglicherweise die Allianz einstehen, die indirekt zu den Versicherern des südafrikanischen Konzerns zählt.