Zürich (Reuters) - Die Zurich Insurance Group hat sich für die kommenden drei Jahre ehrgeizigere Finanzziele gesetzt und verspricht ihren Aktionäre weiterhin rund 75 Prozent Gewinnbeteiligung mittels Dividende. In den Jahren 2023 bis 2025 wird basierend auf dem Betriebsgewinn nach Steuern eine Eigenkapitalrendite von mehr als 20 Prozent angestrebt, wie Europas fünftgrößter Versicherer am Mittwoch vor einer Investorenveranstaltung mitteilte. Im zu Ende gehenden dreijährigen Planungszeitraum lautete die Vorgabe 14 Prozent mit steigender Tendenz. Im ersten Halbjahr waren es 15,7 Prozent nach 14 Prozent im Jahr 2021.

Helfen dürfte Zurich der ab dem kommenden Jahr zur Anwendung kommende neue Rechnungslegungsstandard. Durch die Umstellung auf das Regelwerk IFRS 17 wird das Eigenkapital der Gruppe etwas niedriger ausfallen, was die Rendite steigen lässt. "Wir beabsichtigen, die Umsetzung unserer Strategie weiter zu beschleunigen, um eine klare Führungsposition in der Versicherungsbranche aufzubauen", erklärte Konzernchef Mario Greco. Zurich wolle Marge und Gewinn sowohl in der Schaden- und Unfallversicherung als auch in der Lebensversicherung steigern. Das Ergebnis pro Aktie soll im Schnitt organisch um acht Prozent wachsen, nachdem bislang ein Plus von mindestens fünf Prozent angestrebt worden war.

AKTIONÄRE SOLLEN WEITERHIN HOHE DIVIDENDEN ERHALTEN

An der Dividendenpolitik hält der Konzern fest und will weiterhin rund 75 Prozent des Gewinns ausschütten - mit stetig steigender Tendenz. Die zuletzt bezahlte Dividende gilt dabei als Untergrenze. Zuletzt hatten die Aktionäre 22 Franken je Aktie erhalten. Untermauert wird diese Ambition mit einer weiteren Vorgabe: Im neuen dreijährigen Planungszeitrum sollen in Summe mehr als 13,5 Milliarden Dollar freie Mittel (Cash-Zufluss) erwirtschaftet werden und damit mindestens zwei Milliarden mehr als zuletzt. Zurich gehört mit einer Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent zu den dividendenstärksten Schweizer Aktien - für viele Anleger ein Grund, sich die Titel des Versicherers ins Depot zu legen.

Die Schweizer zeigen sich damit ehrgeiziger als manche Konkurrenten. Europas Branchenprimus Allianz etwa will 50 Prozent des Gewinns an die Eigentümer auszahlen, wobei die Dividende je Aktie jedes Jahr zumindest um fünf Prozent steigen soll. Der französische Axa-Konzern strebt eine Eigenkapitalverzinsung zwischen 13 und 15 Prozent an und ein Wachstum des Gewinns je Aktie am oberen Ende der Spanne von drei bis sieben Prozent.

Zurich will - basierend auf dem Regelwerk Swiss Solvency Test (SST) - weiterhin mindestens 160 Prozent des benötigten Kapitals vorhalten. Ende September waren es 252 Prozent nach 212 Prozent 2021.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)