So erfreulich der wirtschaftliche Rückenwind auch ist, es wird keineswegs ein Selbstläufer, denn die Covid-19-Krise wird die Risikolandschaft im Versicherungswesen nachhaltig verändern.

Eine der wichtigsten Veränderungen, die durch die Pandemie ausgelöst wurden und die Versicherungsbranche langfristig prägen werden sind das geänderte Verhalten der wirtschaftlichen Akteure - die gleichermaßen den Staat, die Unternehmen und die Haushalte betreffen.

Der systemische Charakter von Covid-19 hat dazu geführt, dass der Staat seine Rolle des ultimativen Risikoträgers übernommen hat und die finanziellen Verluste der Krise sowohl für die Haushalte als auch für die Unternehmen zu großen Teilen übernimmt. Die Verantwortung für finanzielle Risiken, die aus einer Krankheit oder dem Verlust des Arbeitsplatzes resultieren, hat im Fall von Covid-19 der Staat übernommen. Der Erfolg dieser Maßnahmen ebnet den Weg für die Rückkehr des starken Staates, der seine Ressourcen nutzt, um Wirtschaft und Gesellschaft aktiv nach seinen Vorstellungen zu gestalten.

Für die Versicherungswirtschaft bedeutet dies eine stärkere Regulierung, die danach fragt, ob Produkte und Dienstleistungen wirklich den Erwartungen und Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Die Branche könnte und sollte dies als Chance sehen, den Kunden noch stärker als bisher in den Mittelpunk zu stellen.

Covid-19 hat auch die die Grenzen der (privaten) Versicherbarkeit aufgezeigt, wenn es um systemische Risiken geht. Andere Risiken, wie Naturkatastrophen und Cyberkriminalität, haben das Potenzial, ebenfalls systemische Dimensionen zu erreichen. Das bedeutet, dass die Branche dies als Chance nutzen sollte, um neue privat-öffentliche Partnerschaften zu schmieden, wie es die Allianz vorgeschlagen hat.

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Allianz SE published this content on 21 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 26 May 2021 15:36:00 UTC.