FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Ifo-Geschäftsklima trotzt dem Lockdown 

Das Geschäftsklima in der deutschen Wirtschaft dürfte den wieder zunehmenden Eindämmungsmaßnahmen gegen die beschleunigte Ausbreitung des Coronavirus im April getrotzt haben. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten einen Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturfrühindikators auf 97,4 (März: 96,6) Punkte. Wie in den Vormonaten dürfte dahinter vor allem die Hoffnung der Unternehmen auf eine Lockerung des Lockdown sowie auf eine weiter starke Exportnachfrage stehen. Allerdings besteht wegen des unerwartet starken Anstiegs im Vormonat (auf den höchsten Stand seit Juni 2019) ein gewisses Risiko, dass es zu einer negativen Gegenreaktion gekommen ist.

>>> Montag, 26. April 2021; 10:00 Uhr


 
2. Starker Absatz als Antrieb für Tesla - aber Autopilot-Fragen 

Mit Absatzzahlen, die spürbar über den Prognosen der Wall Street lagen, hat Tesla bereits den Weg für die anstehenden Ergebnisse geebnet. Knapp 185.000 E-Autos setzte der Hersteller ab, 10 Prozent mehr als geschätzt und das trotz Engpässen bei Chips und Teilen. Als sicher gilt, dass Tesla das siebte Quartal in Folge schwarze Zahlen erreicht. Nach gerade mal 2 Cent je Aktie vor einem Jahr gehen die Schätzungen jetzt in Richtung 50 Cent. Auch beim Umsatz dürfte es kräftig hoch gehen, auf über 10 Milliarden Dollar gegenüber 5,6 Milliarden im Erstquartal 2020. Eine wichtige Frage ist, ob der an der Börse hochbewertete Konzern eine Absatzprognose für 2021 geben wird. Analysten kalkulieren derzeit mit 800.000 Einheiten. Doch über allem liegt der Schatten des jüngsten Unfalls mit einem auto-pilotierten Tesla, dessen Hintergrund noch untersucht wird.

>>> Montag, 26. April 2021; 22:07 Uhr


 
3. Alphabet mit starkem Wachstum nach schwachem Vorjahr 

Es könnten beeindruckende Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn sein, die Alphabet, die Holding über Google und You Tube, für das erste Quartal präsentieren wird. Doch Teil der Wahrheit ist eine sehr schwache Vergleichsbasis 2020, als die Pandemie Anzeigenkunden von Aufträge abhielt. Das Auftaktquartal 2021 könnte nun an die Belebung vom Ende des Vorjahres anknüpfen, dem im weiteren Jahresverlauf eine anhaltend starke Performance folgen dürfte. Analysten rechnen derzeit für die ersten drei Monate mit einem rund 50 Prozent höheren Gewinn je Aktie bei einem um etwa ein Viertel zulegenden Umsatz.

>>> Dienstag, 27. April 2021; 22:02 Uhr


 
4. Microsofts Wachstum ist ungebrochen 

Microsoft gehört zu einem der großen Gewinner der Pandemie. Der US-Konzern liefert den Kunden das, was sie jetzt brauchen - die Cloud-Infrastruktur für die Vernetzung der Mitarbeiter im Homeoffice, die Software für die Laptops und die Xbox für die Ablenkung. Die Trends halten an, weshalb Analysten für das dritte Geschäftsquartal mit einem Umsatzwachstum von 17 Prozent auf 41 Milliarden US-Dollar rechnen. Sollte es Microsoft erneut gelingen, die Erwartungen zu übertreffen, könnte es auch für die Aktie nach dem jüngsten Allzeithoch weiter aufwärts gehen.

>>> Dienstag, 27. April 2021; 22:02 Uhr


 
5. Bank of Japan setzt ultra-lockere Geldpolitik fort 

Die Bank of Japan (BoJ) wird bei ihrer Ratssitzung nach allgemeiner Erwartung ihren Leitzins bei minus 0,10 Prozent und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei null Prozent belassen. Während der bessere US-Ausblick auch für einen Aufschwung in Japan in diesem Fiskaljahr spricht, wird die BoJ die Auswirkungen des dritten Lockdowns in Tokio und anderen Städten einkalkulieren müssen, da die Infektionen angesichts der langsamen Einführung des Impfstoffs wieder steigen. Experten erwarten, dass die BoJ ihre extrem lockere Geldpolitik in der absehbaren Zukunft fortsetzen wird. Bei der Sitzung wird die BoJ neue Projektionen zur Inflation veröffentlichen, die erstmals bis zum Fiskaljahr 2023 reichen. Angesichts des schwachen Preisauftriebs in Japan gibt es praktisch keine Aussicht, dass die BoJ ihr Inflationsziel von 2 Prozent erreicht, bevor die fünfjährige Amtszeit von Gouverneur Haruhiko Kuroda im April 2023 endet.

>>> Dienstag, 27. April 2021; 23:59 Uhr


 
6. Investmentbanker bescheren Deutscher Bank Milliardengewinn 

Die Deutsche Bank hat einen sehr starken Jahresauftakt hinter sich. Analysten trauen der Bank im Konsens einen Vorsteuergewinn von gut 1 Milliarde Euro zu. Das ist vor allem dem Investmentbanking zuzuschreiben - wie die großen US-Banken vorgemacht haben-, während im Privat- und Unternehmenskundengeschäft aktuell kaum große Sprünge möglich sind. Abgesehen davon wird der Quartalsbericht wieder einmal darauf abgeklopft werden, wie die Deutsche Bank auf dem Weg zu ihrem ehrgeizigen mittelfristigen Renditeziel vorankommt. Bei einer zentralen Stellschraube des Restrukturierungsprogramms, den Kosten, ist die Bank jedenfalls - auch dank der Entdeckung neuer Einsparpotenziale während der Pandemie - auf Kurs.

>>> Mittwoch, 28. April 2021; 07:00 Uhr


 
7. Welche Strategie wird Delivery Hero für Woowa abliefern? 

Delivery Hero dürfte im ersten Quartal die dynamische Entwicklung des vierten fortgesetzt haben. Rückenwind bekommen Lieferdienste weiterhin durch die Corona-Pandemie mit Wellen verschärfter Lockdowns. Deshalb dürfte auch die Prognose für das laufende Jahr - nun inklusive Woowa - solide ausfallen. Mit Spannung wird die Strategie für Woowa erwartet: Setzt Delivery Hero bei der größten Essenslieferplattform Südkoreas mit Geschäft in Vietnam und Anfangsinitiativen in Japan auf aggressives Wachstum, so dass Anleger erstmal primär mit Investitionen und infolgedessen eher später mit Gewinnen rechnen dürfen?

>>> Mittwoch, 28. April 2021; 07:30 Uhr


 
8. Fed hält Kurs trotz Preisschub 

Der jüngste Preisauftrieb in den USA hat die Diskussion darüber, wann die US-Notenbank mit dem Abschmelzen ihrer Anleihenkäufe ("Tapering") beginnt, wieder in Gang gebracht. Bei der anstehenden Sitzung des Federal Open Market Committee werden allerdings noch keine Beschlüsse erwartet. Damit würde der Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 0,00 bis 0,25 Prozent verharren, genau so wie das Kaufprogramm im Umfang von 120 Milliarden Dollar pro Monat. Die Marktteilnehmer werden jedoch jedes Wort zum Kaufprogramm auf das Genaueste prüfen und bewerten. Zuletzt hatte Chairman Jerome Powell gesagt, dass die Fed "lange vor einer Zinserhöhung" damit beginnen werde, ihr Kaufprogramm abzuschmelzen. Die Fed hat sich verpflichtet, den Leitzins nahe null zu halten und die Käufe von Staats- und Hypothekenanleihen fortsetzen, bis sich bei der Erreichung ihrer Ziele "substanzielle Fortschritte" zeigen. Die Fed verfolgt ein flexibles Inflationsziel: Künftig darf die Preissteigerung für eine Weile höher als 2 Prozent liegen, wenn sie sich zuvor für einen längeren Zeitraum darunter bewegt hat. Die meisten der 18 Fed-Notenbanker erwarten, dass die kurzfristigen Zinssätze bis 2023 in der Nähe von null gehalten werden.

>>> Mittwoch, 28. April 2021; 20:00 Uhr


 
9. Facebook bleibt auf der Überholspur 

Facebook hat den vielen Risiken für das Geschäftsmodell offenbar erneut getrotzt. Auch im abgelaufenen Quartal wird der Social-Media-Riese den Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert haben. Möglicherweise haben die andauernden Auswirkungen der Pandemie mit der Verlagerung von immer mehr Handel und Werbung in das Internet erneut dazu geführt, dass der Konzern noch stärker gewachsen ist als ohnehin schon erwartet. Spannend wird es auch beim Ausblick: Zuletzt hatte Facebook gewarnt, dass die Wachstumsraten in der zweiten Jahreshälfte abflachen dürften. Im Auge behalten müssen Investoren auch die Risiken rund um Kartellrechtsuntersuchungen und Kritik am Datenschutz.

>>> Mittwoch, 28. April 2021; 22:05 Uhr


 
10. Kann Apple die hohen Erwartungen sogar übertreffen? 

Mehrere Faktoren sprechen für stramme Apple-Quartalszahlen und nicht wenige glauben, dass sie noch besser als die schon hohen Prognosen ausfallen werden. Basis sind die flauen Vergleichswerte im pandemie-belasteten Vorjahreszeitraum. Hinzu kommt der Homeoffice-geprägte Nachfrageschub bei iPads und Macs, das wachsende Service-Geschäft und schließlich das hochpreisige und -margige iPhone 12 mit 5G-Technik, dessen Absatz erstmals für ein volles Quartal einfließt. Am Ende dürfte ein Umsatzplus von etwa einem Drittel stehen und ein Gewinnsprung je Aktie um die Hälfte, was auch eine Verbesserung der Marge bedeutet.

>>> Mittwoch, 28. April 2021; 22:30 Uhr

Mitarbeit: Ulrike Dauer, Matthias Goldschmidt, Andreas Plecko, Hans-Joachim Koch, Hans Bentzien, Markus Klausen

(es folgt Teil 2 für Donnerstag und Freitag)

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April 26, 2021 01:15 ET (05:15 GMT)